Babyboomer sind reichste Generation, die je gelebt hat

Babyboomer sind reichste Generation, die je gelebt hat
Globales Geldvermögen im Vorjahr auf 239 Billionen Euro gestiegen. Pro-Kopf-Vermögen in Österreich höher als in Deutschland

Dank der weltweiten Straffung der Geldpolitik und dem folgenden Börsenboom haben sich die privaten Geldvermögen im vergangenen Jahr deutlich vermehrt. Das gesamte globale Geldvermögen ist im Vorjahr um 7,6 Prozent auf 239 Billionen Euro gestiegen, errechnete die Allianz in ihrem am Dienstag veröffentlichten jährlichen Global Wealth Report . Damit machten die Haushalte die Verluste von 3,5 Prozent aus dem Jahr 2022 mehr als wett. 

Wertpapiere legten stark zu

Vor allem Wertpapiere (plus 11 Prozent) sowie Lebensversicherungen und Pensionen (plus 6,2 Prozent) wuchsen stark, die Bankeinlagen stiegen dagegen nur noch um 4,6 Prozent. Immobilien verzeichneten mit einem Plus von 1,8 Prozent das geringste Wachstum seit zehn Jahren; in Westeuropa sanken sie um 2,2 Prozent.

Babyboomer am reichsten

Untersucht wurde auch, wie sich die Vermögenslage in den unterschiedlichen Altersgruppen darstellt. Laut Report werden die Babyboomer "wahrscheinlich die reichste Generation sein, die je gelebt hat, zumindest in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften". Keine andere der vier Generationen - GenX, Millennials und Gen Z - könne hier mithalten.  Allein in Deutschland kommen die Babyboomer auf knapp 614 Prozent des verfügbaren Einkommens bei einer durchschnittlichen nominalen Rendite von 6,1Prozent pro Jahr. Die großen Verlierer sind die Millennials mit einer  jährlichen Rendite von nur 3,1 Prozent.  

Aufschwung erfasste alle Länder

Im Regionenvergleich ist der Wachstumsvorsprung der Schwellenländer gegenüber den fortgeschrittenen Volkswirtschaften im Vorjahr weiter geschrumpft und betrug nur noch 2 Prozentpunkte. Damit haben die Schwellenländer in sechs der letzten sieben Jahre ihren Vorsprung weitgehend verloren. "Das vergleichsweise schwächere Wachstum der ärmeren Länder spiegelt die neue Realität einer sich fragmentierenden Welt wider", sagte Ludovic Subran, Chefvolkswirt der Allianz Gruppe.

"Bis 2017, dem Jahr, in dem die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China ausbrachen, hatten ärmere Länder noch einen Wachstumsvorsprung von 10 Prozentpunkten oder mehr gegenüber reicheren Ländern. Wir alle werden einen Preis für die Entkopplung zahlen, aber die Schwellenländer leiden am stärksten. Eine weniger vernetzte Welt ist eine ungleichere Welt", so Subran.

Die private Verschuldung erhöhte sich mit 4,1 Prozent so wenig wie seit neun Jahren nicht mehr, sie erreichte zum Jahresende 57 Billionen Euro. Das Nettovermögen stieg damit auf den Rekordwert von 182 Billionen Euro.

USA weit voran, Österreich vor Deutschland

Das höchste Pro-Kopf-Vermögen wiesen 2023 mit 260.320 Euro die US-Bürger auf, gefolgt von den Schweizern mit 255.440 Euro und den Dänen mit 172.200 Euro.  Die Österreicher rangieren mit 70.410 Euro auf Rang 17, noch vor den Deutschen mit 69.060 Euro. 

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