Spanien will Inflationsbekämpfung durch Reichensteuer finanzieren

Spanien will Inflationsbekämpfung durch Reichensteuer finanzieren
Die Steuer ist für zwei Jahre geplant. Laut Finanzministerin ist nur ein Prozent der Bevölkerung betroffen.

Die spanische Regierung will ab kommendem Jahr vorübergehend das reichste Prozent der Bevölkerung zusätzlich besteuern, um die Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung zu finanzieren. Es sei wichtig, dass "wir die Hilfen finanzieren können", die zur Unterstützung der "Mittelschicht und der Arbeitnehmer" eingerichtet wurden, sagte Finanzministerin María Jesús Montero dem Fernsehsender La Sexta am Donnerstag.

Die Regierung werde zwei Jahre lang eine Steuer auf die "großen Vermögen" Spaniens erheben, die "nicht mehr als ein Prozent" der Bevölkerung betreffen, sagte Montero weiter. "Wenn wir über reiche Leute sprechen, sprechen wir über Millionäre", fügte die Ministerin hinzu. Zur Höhe des Steuersatzes oder der Steuereinnahmen machte sie keine Angaben.

Höchste Inflation seit 80er-Jahre

Die spanische Regierung unter dem sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez hatte im Juli bereits einen Gesetzentwurf zur Einführung einer befristeten Steuer für Banken und Energieversorger vorgelegt, um Maßnahmen zur Senkung der Lebenshaltungskosten zu finanzieren.

Auch Spanien kämpft - als Folge der Corona-Pandemie und des Kriegs in der Ukraine - mit einer steigenden Inflation. Die Inflationsrate liegt seit Juni im zweistelligen Bereich und erreichte im August 10,4 Prozent. Damit ist sie so hoch wie seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr.

Die Regierung hat mehrere Maßnahmen ergriffen, um Bürger angesichts der steigenden Preise zu entlasten. Dazu zählen kostenlose öffentliche Verkehrsmittel, Stipendien für Studenten und subventioniertes Benzin.

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