Autozulieferer Schaeffler baut 1.300 weitere Stellen ab

Automobile supplier Schaeffler to cut additional 4400 jobs bythe end of 2022
Der Weg der Autoindustrie führt viel schneller weg vom Verbrenner als angenommen, so die Begründung.

Der deutsche Autozulieferer Schaeffler baut bis 2026 rund 1.300 weitere der knapp 83.000 Stellen ab, davon 1.000 in Deutschland. Das Unternehmen begründete die Maßnahme am Dienstag mit einer schneller als erwartet voranschreitenden Transformation weg von Verbrenner-Antrieben hin zur E-Mobilität.

Zweite Transformation

Es ist das zweite Transformationsprogramm innerhalb kurzer Zeit. 2020 hatte der Konzern den Abbau von 4.400 Stellen bekanntgegeben. Werksschließungen seien diesmal nicht beabsichtigt.

Von den Stellenstreichungen, die bis 2026 sozialverträglich umgesetzt werden sollen, sind nach Angaben des Unternehmens vor allem die drei Standorte Herzogenaurach, Bühl in Baden und Homburg im Saarland betroffen.

Drei Viertel der wegfallenden Stellen kämen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung von Teilen für Verbrennerantriebe oder aus Zentralfunktionen. Das Programm wird nach Angaben von Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld 130 Millionen Euro kosten und soll ab 2026 im Jahr 100 Mio. Euro einsparen.

Überkapazitäten abbauen

Die Transformation hin zu Elektroantrieben gehe viel schneller als vor kurzem angenommen - getrieben vor allem von Entwicklungen in China und in den USA, sagte Rosenfeld. Deshalb müssten Überkapazitäten in diesem Bereich abgebaut werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Gleichzeitig komme der Aufbau neuer Technologien voran. Rosenfeld nannte ein neues Zentrallabor in Herzogenaurach, ein Wasserstoffzentrum sowie ein Zentrum für E-Mobilität als Beispiele.

Der Auftragseingang bei Lösungen für die E-Mobilität übertreffe die Erwartungen deutlich, sagte er. Derzeit stünden Aufträge im Wert von 4,7 Milliarden Euro in den Büchern. Geplant seien zwei bis drei Milliarden gewesen. Insgesamt sei das dritte Quartal gut gelaufen, vor allem dank guter Geschäfte im Bereich Industrie. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum demnach um 20,2 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2022 bleibt Schaeffler bei seiner Prognose eines Umsatzwachstums von sechs bis acht Prozent. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen einen Anstieg um 9,7 Prozent auf 13,9 Mrd. Euro geschafft.

Nach drei Quartalen liegt Schaeffler in diesem Jahr bei 11,8 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Sondereffekten sank zugleich von 962 Mio. auf 813 Mio. Euro.

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