Radkersburger Metallwarenfabrik ist pleite

Die Radkersburger Metallwarenfabrik GmbH, kurz rm, und ihre Schwestergesellschaft „rm Technical Products GmbH“ haben Insolvenzverfahren beantragt. Nach Angaben des KSV1870-Experten René Jonke sind insgesamt etwa 146 Arbeitsplätze und 163 Gläubiger betroffen. Die Metallwarenfabrik, ein Spezialist für die Blechumformung, will die Sanierung in Eigenverwaltung schaffen, das bedeutet eine Gläubigerquote von zumindest 30 Prozent, die Schwestergesellschaft ohne eigene Verwaltung, was eine Quote von 20 Prozent für die Gläubiger bedingt.

Es besteht keine Überschuldung, jedoch die Zahlungsunfähigkeit“, weiß Jonke. So betragen die Schulden rund 15,1 Millionen Euro, die Aktiva werden aber mit 18,3 Millionen Euro beziffert.

Der Autoindustrie-Zulieferer

Die Radkersburger Metallwarenfabrik GmbH hat in den vergangenen Jahren hohe Investitionen in den Standort und die Produktionsmaschinen investiert, weil sich die Fabrik vom Alu-Geschirr-Hersteller zum Automotive-Zulieferer umformte.

„Der Umsatz hat sich gegenüber dem Jahr 2000 bis zum Jahr 2011 auf nahezu 14,8 Millionen Euro verfünffacht“, weiß Jonke. „Aber im Jahr 2012 musste rm schließlich einen Umsatzrückgang auf 12,2 Millionen Euro hinnehmen.“ Dieser Umsatzrückgang führte - in Verbindung mit den branchenüblich niedrigen Deckungsbeiträgen zu Beginn eines Produktzyklus - zu einem beträchtlichen Rückgang des working capitals.

„Im Jahr 2013 zog der Umsatz zwar wieder an, doch gestaltete sich der negative Deckungsbeitrag bei einem neu eingeführten Produkt, einem Luftfederkolben für einen Premiumhersteller, als äußerst problematisch, sodass bisher ein negativer Deckungsbeitrag erwirtschaftet wurde“, heißt es weiter dazu vom KSV1870. „Dieser Verlust in Verbindung mit einer Reduktion der bankseitigen Kreditlinien führten zu einer erheblichen Anspannung der Liquiditätssituation.“

Die Finanzierung des Fortbetriebes soll laut Insolvenzantrag in erster Linie durch die Umstellung auf Factoring erfolgen.