Denzel Gruppe trotzt dem rückläufigen Markt
Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ist im Vorjahr in nur vier Ländern gesunken. Eines davon war mit minus 4,9 Prozent Österreich, nur noch getoppt von den Niederlanden. Im Durchschnitt gab es ein Wachstum von 5,4 Prozent. "Natürlich gibt es in vielen Ländern einen großen Aufholbedarf", sagt Alfred Stadler, Vorstandssprecher der Denzel Gruppe. Dennoch sei die Kaufzurückhaltung in Österreich hausgemacht. "Es gab in den letzten zehn Jahren elf Steuererhöhungen", sagt Stadler. Die neuerlichen Belastungen (bei Dienstautos) würden das Fahren weiter verteuern. Hinzu komme eine Behinderung und Bestrafung des Pkw-Verkehrs in Wien. Nicht jeder wohne neben einer U-Bahn-Station. "Autofahren ist kein Luxus, sondern für einen großen Teil der Bevölkerung eine Notwendigkeit", sagt Stadler.
Trotz der Umstände konnte Denzel mit seinen 18 Marken (darunter BMW, Hyundai, Fiat) die Verkaufszahlen (neu und gebraucht) im Vorjahr mit 41.716 Stück nahezu stabil halten. Die Umsätze des Gesamtkonzerns (Auto, Immobilien, Bank, Software) übersprangen erstmals die 600-Millionen- Euro-Grenze und lagen bei 623,6 Millionen Euro. Der Nettogewinn stieg um neun Prozent auf 10,2 Millionen. Der Konzern beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter.
Händlersterben
Die Eigenkapitalquote im Autobereich lag bei 44,3 Prozent. Ein guter Wert in einer unterdurchschnittlich kapitalisierten Branche. "Seit 2010 ist die Zahl der Autohändler europaweit um 18 Prozent zurückgegangen", sagt Stadler. Kleine und finanzschwache Händler seien nicht mehr in der Lage, positive Ergebnisse zu erwirtschaften. Händlergruppen würden attraktive freie Standorte übernehmen. Stadler ist seit Anfang Mai in Pension, er hat das Zepter an Gregor Strassl übergeben.
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