Autoexperte: Elektromobilität nur mit Atomkraft in Österreich machbar

Die EU will ab 2035 Neuzulassungen von Pkw mit Diesel- oder Benzinantrieb verbieten. Einige Länder wollen dies sogar schon früher umsetzen, darunter auch Österreich. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler kann sich, wie bekannt, auch schon 2030 als Ausstiegszeitpunkt vorstellen.
Für Burkhard Ernst, Obmann des Vereins „Alles Auto“, sind beide Termine illusorisch. „Dazu müsste Österreich in etwa 50 Prozent mehr Strom zur Verfügung haben“, sagt er im KURIER-Talk auf schauTV.
Video: KURIER Talk mit Burkhard Ernst, Obmann "Mein Auto"
„Die kann es nicht haben. Das heißt, hier ist automatisch ein Deckel eingezogen, wie viel Strom wir möglich machen können.“ Das führt ihn gleich weiter zum Thema Atomkraft. „Wenn man Elektromobilität im großen Umfang haben will, braucht man Atomkraftwerke. Das ist in Österreich ein No-Go.“
Persönlich hält Ernst das auch für gut. „Rundherum werden Atomkraftwerke gebaut. Und in China werden natürlich sehr viel Braunkohle abgebaut, um den Strom für die Elektromobilität zu haben.“
83 Prozent von Firmen oder Gemeinden
In Österreich werden 83 Prozent der neu verkauften Elektrofahrzeuge von Firmen oder Kommunen gekauft. „Das hängt natürlich großteils mit der Infrastruktur zusammen“, sagt Ernst. „Natürlich muss man dazu eigentlich ein Eigenheim haben und eine Garage haben, wo man das Fahrzeug laden kann.“
Ernst nennt als Beispiel die großen Wohnparks in Wien, wo teilweise 3.000 Menschen wohnen. „Die können wohl kaum alle Kabel aus dem Fenster werfen und ihre Fahrzeuge laden.“ Im ländlicheren Bereich sei es wesentlich einfacher als in Städten. Und auch für Firmen sei es einfacher. „Hier kann auf dem Firmenparkplatz das Fahrzeug über Nacht geladen und am nächsten Tag problemlos vollgeladen benutzt werden.“
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