Autobauer wollen CO2-Ausstoß um weitere 20 Prozent senken

Daimler-Boss Dr. Dieter Zetsche
Durch mehr Fahrzeuge mit Elektroantrieb.

Autobauer müssen in Europa bis 2021 die Kohlendioxid-Emissionen (CO2) der gesamten Flotte eines Herstellers auf den Durchschnittswert von 95 Gramm pro Kilometer senken. Verfehlen sie das von der EU ausgegebene Ziel, drohen hohe Strafen. Bei Daimler und BMW waren es im Vorjahr noch mehr als 120 Gramm. Dennoch strebt die Autoindustrie nun freiwillig noch niedrigere Grenzwerte an.

Nach ihrer Vorstellung soll das Ziel von 2021 bis 2030 um weitere 20 Prozent sinken. Voraussetzung sei aber ausreichendes Absatzwachstum von Elektrofahrzeugen, betonte der Präsident des europäischen Branchenverbandes ACEA und Daimler-Chef Dieter Zetsche am Mittwoch auf der Automesse IAA in Frankfurt: "Wenn Elektroautos von den Kunden in höherem Ausmaß akzeptiert würden, könnte das Ziel noch ehrgeiziger werden. Und umgekehrt." Ob verschärft oder gelockert würde, sei bei einer Halbzeitbilanz 2025 zu überprüfen.

Die Gesetzgebung müsse die realen Marktbedingungen berücksichtigen. Mit nur 1,2 Prozent des Neuwagenabsatzes sei der Anteil von Autos mit Stromantrieb noch niedrig. "Und das liegt nicht am mangelnden Angebot." Die EU will ihren Gesetzesentwurf im November vorlegen. Zetsche wies in dem Zusammenhang auf den Vorteil des derzeit in der Kritik stehenden Diesels hin, der um 15 bis 20 Prozent weniger CO2 ausstoße als Benziner.

Europäische Batterien

Angesichts der gewaltigen Investitionen in die E-Mobilität schlägt VW-Markenchef Herbert Diess vor, die Kräfte in Europa zu bündeln. Dadurch soll die Dominanz der asiatischen Lieferanten gebrochen werden. Auf offene Ohren stößt er damit beim Branchenverband VDA und bei Daimler. Beide schlossen eine heimische Batteriezellenproduktion nicht aus.

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