Autoabsatz in Europa bremst sich ein

Autoabsatz in Europa bremst sich ein
Die Zuwächse fielen zuletzt bescheiden aus. Nur in den USA und China gibt es noch viel zu holen.

Der europäische Automarkt hat in diesem Jahr zwar wieder zugelegt - von früheren Glanzzeiten aber ist er nach wie vor weit entfernt. Im November wurden in der Europäischen Union rund 954.000 Fahrzeuge neu zugelassen und damit 1,4 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Damit stieg der Absatz zwar den 15. Monat in Folge. Im Oktober und September waren die Zuwächse mit 6,5 beziehungsweise 6,4 Prozent aber noch deutlich höher ausgefallen. Allerdings hatte der November einen Werktag weniger als der Vorjahresmonat.

In Österreich gab es im November im Jahresabstand bei den Pkw-Neuzulassungen einen Rückgang um 7,4 Prozent auf 21.619 Stück. Von Jänner bis November stand in Österreich ein Minus von 4,1 Prozent auf 285.927 Einheiten, in Europa ein Plus von 5,7 Prozent auf 11,600.383 Stück.

Autoexperte Peter Fuß von der Unternehmensberatung EY prognostiziert für das Gesamtjahr 12,5 Millionen Neuwagenverkäufe. Das wären zwar gut fünf Prozent mehr als 2013, aber 13 Prozent weniger als im Vorkrisenjahr 2008. Vor dem Hintergrund der Euro-Schuldenkrise war vor allem der Autoabsatz in südeuropäischen Ländern eingebrochen.

„Der europäische Automarkt verlässt nur sehr langsam den Krisenmodus“, sagte Fuß. Die Branche müsse sich in den kommenden Monaten auf eine Abschwächung des Wachstums einstellen. „Die Wirtschaftslage hat sich in den vergangenen Monaten eingetrübt, was auch die Autobranche belastet.“ Eine deutliche Erholung des Neuwagenmarktes im Jahr 2015 sei unwahrscheinlich.

Deutsche Dominanz

Die deutschen Hersteller lässt die maue Pkw-Nachfrage weitgehend kalt. Sie bauten ihren Marktanteil in den ersten elf Monaten nach EY-Berechnungen auf den Rekordwert von 37,1 Prozent aus. Marktführer Volkswagen schraubte seinen Anteil auf 25,4 Prozent hoch.

Wachstumstreiber der Autokonjunktur weltweit sind nach wie vor die Märkte USA und China. Nach Zahlen des Branchenverbands VDA legte China im November um 8 Prozent zu, die USA um gut 4 Prozent. Die Neuwagenverkäufe in Brasilien, Russland und Japan waren dagegen rückläufig.

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