Austrian Airlines: Starkes Halbjahr 2022, positiver Ausblick auf 2023
Austrian Airlines (AUA) hat die coronabedingte Krise weitgehend überwunden und beendete das Geschäftsjahr 2022 mit einem deutlich besseren Ergebnis: Die Fluglinie erzielte ein um Sondereffekte bereinigtes EBIT von 3 Mio. Euro. Für 2021 wies Austrian Airlines hier noch minus 249 Mio. Euro aus. Ohne den Sondereffekten fiel 2022 beim EBIT ein Minus von 2 Mio. an, nach minus 238 Mio. im Jahr zuvor, geht aus einer Aussendung des Unternehmens hervor.
"Auch 2022 war kein einfaches Jahr für uns. Im ersten Jahresquartal war der Flugverkehr aufgrund der Einreiseauflagen vielerorts noch sehr eingeschränkt, im Februar sind mit einem Krieg vor unserer Haustür die Ausgaben für Treibstoff und Energie in die Höhe geschnellt", sagte AUA CEO Annette Mann.
Nach einem schwachen ersten Quartal erzielte demnach die Fluglinie höhere Durchschnittsticketerlöse sowie einen deutlichen Anstieg der Passagierzahlen auf 11,1 Mio. Personen. Im Jahr zuvor kam die Fluglinie auf lediglich 5 Mio. Passagiere.
Vor allem im zweiten Halbjahr 2022 konnte die AUA kräftig zulegen: Da verbuchte sie 7 Mio. Passagiere. Zum Vergleich: In der zweiten Jahreshälfte 2019 - also vor der Corona-Pandemie - beförderte sie rund 8 Mio. Passagiere. Außerdem konnte die AUA im Gesamtjahr das Sitzkilometer-Angebot von 11,3 Mrd. auf 21,7 Mrd. nahezu verdoppeln, wobei die Auslastung mit 79,4 Prozent beinahe den Wert von 2019 (80,8 Prozent) erreichte.
Im Vorjahr steigerte die AUA den Umsatz um 152 Prozent auf 1,871 Mrd. Euro und lag damit nur noch 11 Prozent unterhalb des Umsatzes aus 2019. Die Gesamterlöse stiegen ebenfalls um 152 Prozent auf 1,949 Mrd. Euro, die Gesamtaufwendungen um 90 Prozent auf 1,946 Mrd. Euro. Daraus ergibt sich erstmals nach 2019 wieder ein positives, um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis (Adjusted EBIT) in der Höhe von 3 Mio. Euro.
Rekordergebnis im 3. Quartal
Ein Rekordergebnis im 3. Quartal ermöglichte die vorzeitige Rückzahlung des staatlich besicherten Kredites, der aufgrund der Corona-Pandemie aufgenommen wurde, teilte die AUA weiters mit. Die Fluglinie verweist hier auf die positive Liquiditätsentwicklung sowie auf eine Kreditlinie der Lufthansa Group.
Dadurch war es möglich, die verbliebenen 210 Mio. Euro des Gesamtkredites in der Höhe von 300 Mio. Euro vorzeitig zu tilgen. Aber auch der 2020 mit den Mitarbeitern ausgehandelte Gehaltsverzicht wurde mit Jahresende frühzeitig beendet. Zusätzlich erhielten alle Mitarbeiter eine Teuerungsprämie von bis zu 3.000 Euro.
Mehr Personal
Austrian Airlines musste sich 2020 krisenbedingt verschlanken, doch zuletzt konnte wieder leicht aufgestockt werden. Seit Oktober 2022 verfügt sie über zwei von vier neuen Airbus A320neo. Aber auch beim Personal habe man wieder aufgestockt.
Die aktuellen Buchungseingänge und der weitere Flottenzuwachs würden die Weichen für ein erfolgreiches Jahr 2023 legen. "Für das Jahr 2023 rechnen wir mit einer deutlichen Ergebnisverbesserung", kündigte Mann an.
Lufthansa machte 2022 Gewinn
Die Austrian-Airlines-Mutter Lufthansa hat im vergangenen Jahr nach massiven Verlusten während der Coronapandemie wieder einen Gewinn eingeflogen. Das bereinigte Betriebsergebnis belief sich, wie schon im Dezember angekündigt, auf 1,5 Mrd. Euro, nach einem Defizit von 1,7 Mrd. Euro im Jahr zuvor, wie die Fluggesellschaft am Freitag mitteilte. Auch die Swiss hat sich im vergangenen Jahr vom Coronasturzflug erholt und ist in den schwarzen Zahlen gelandet.
Die starke Nachfrage nach Flügen von Reisenden und in der Luftfracht verschaffte Lufthansa 2022 mit 32,8 Mrd. Euro fast doppelt so hohe Erlös wie im Jahr zuvor. Auch unter dem Strich schaffte der MDAX-Konzern wieder schwarze Zahlen: Der Nettogewinn lag bei 791 Mio. Euro. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit 875 Mio. Euro gerechnet.
Im laufenden Jahr soll die Erholung zurück zum Vorkrisenniveau von 2019 weitergehen: Der bereinigte Betriebsgewinn soll deutlich steigen. Das Kapazitätsangebot bei den Passagierairlines soll auf 85 bis 90 Prozent gesteigert werden von 72 Prozent im vergangenen Jahr. Bei der Frachttochter Lufthansa Cargo, die größte Gewinnquelle während der Coronakrise, sollen Umsatz und Ergebnis nach einer Sonderkonjunktur zurückgehen.
Die Schweizer Tochter Swiss erzielte einen Betriebsgewinn von 456 Mio. Franken (456,6 Mio. Euro), nach einem operativen Verlust von 405 Mio. Franken im Vorjahr.
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