Ausländische Banken von Republik bevorzugt?

Ausländische Banken von Republik bevorzugt?
Wegen Steuer zu teuer - die ÖBFA-Chefin dementiert.

Nicht einmal die Republik Österreich will noch mit heimischen Geldinstituten Geschäfte machen, weil sie wegen der Bankenabgabe zu teuer sind. Diese Klage kursiert unter Bankern: Der Zuschlag bei Finanzgeschäften des Bundes gehe immer öfter an ausländische Häuser.

In der Kritik steht die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA). Sie verwaltet die Schulden der Republik und nimmt manchmal Kredite in Fremdwährungen wie Dollar oder Schweizer Franken auf. Zur Absicherung gegen die Wechselkurs-Risiken werden immer Begleitgeschäfte abgeschlossen, betonte ÖBFA-Chefin Martha Oberndorfer am Montag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Dass ausländische Banken bevorzugt würden, stimme nicht, sagt sie zum KURIER: Es würden mehrere Preise eingeholt, der attraktivste Bieter erhalte den Zuschlag. Die Bankensteuer, der entscheidende Wettbewerbsnachteil? Unterschiedlich hohe Kosten der Banken oder die größeren Geldmengen, die internationale Häuser bei ihren Transaktionen bewegen, könnten ebenso gut eine Rolle spielen, sagt Oberndorfer.

Die ÖBFA verwaltet im Auftrag der Republik 194 Milliarden Euro an Bundesschulden. Im laufenden Jahr sollen zwischen 28 und 30 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen werden, wovon 24,5 Milliarden Euro in die Rückzahlung fälliger Papiere fließen. Der Rest ist für die Neuverschuldung eingeplant. Über alle Schulden gerechnet zahlt Österreich 3,7 Prozent Zinsen; im Vorjahr machte das 7,6 Milliarden Euro aus.

Halbe Million für Rating

Dass die Budgetloch-Kontroverse den Ruf beschädigt hat, findet Oberndorfer nicht: "Österreich steht gut da und wird als zuverlässig wahrgenommen." Für die Bewertung der Bonität erhalten die Rating­agenturen übrigens bis zu 500.000 Euro pro Jahr. Für ein kleines Land sei das eine sinnvolle Investition, sagt Oberndorfer. Das werde alle paar Jahre überprüft.

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