Ausgeträumt: Deutsche Bank und Commerzbank fusionieren nicht

Ausgeträumt: Deutsche Bank und Commerzbank fusionieren nicht
Ein Zusammenschluss mit der Commerzbank würde für Deutsche Bank keinen ausreichenden Mehrwert bieten.

Lange wurde spekuliert, jetzt ist es fix: Deutsche Bank und Commerzbank haben einer Fusion der beiden Geldhäuser eine Absage erteilt. Nach gründlicher Prüfung seien die Vorstände der beiden Banken zu dem Schluss gekommen, dass ein Zusammenschluss mit der Commerzbank keinen ausreichenden Mehrwert bieten würde, teilten die Deutsche Bank und die Commerzbank am Donnerstag mit. Dazu kommt, dass eine Fusion einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen bedeutet hätte. Dem Vernehmen nach wären 30.000 Jobs betroffen gewesen sein.

 Nach der Meldung hat der Aktienkurs der Commerzbank 3,7 Prozent verloren, der der Deutschen Bank stieg um 2,9 Prozent.

Mögliche Filialschließungen

Am 17. März hatten die beiden größten Privatbanken Deutschlands öffentlich gemacht, dass sie miteinander die Möglichkeit eines Zusammenschlusses ausloten. Beide Seiten hatten jedoch betont, eine Fusion sei keineswegs ausgemachte Sache. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing schrieb seinerzeit an die gut 90 000 Mitarbeiter des Dax-Konzerns: „Die Erfahrungen zeigen, dass es viele wirtschaftliche und technische Gründe geben kann, die einem solchen Schritt entgegenstehen können.“

Kritiker einer Fusion hatten vor allem einen gewaltigen Stellenabbau und mögliche Filialschließungen als Argumente gegen die Banken-Hochzeit ins Feld geführt. 30 000 Jobs würde ein solcher Zusammenschluss kosten - so die Befürchtung der Gewerkschaft Verdi. Zudem haben die Institute zehn Jahre nach der Finanzkrise noch große Baustellen, etwa in der IT oder bei juristischen Altlasten. Daher gab es erhebliche Zweifel, ob eine Fusion wirklich Sinn ergeben würde.

Die Deutsche Bank in Zahlen

  • Einige Kennzahlen im Überblick (Geschäftsbericht für das Jahr 2018):
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  • Ergebnis vor Steuern: 1330 (Vorjahreszeitraum: 1228) Millionen Euro
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  • Gewinn/Verlust nach Steuern: 341 (minus 735) Millionen Euro
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  • Bilanzsumme: 1348 (1475) Milliarden Euro
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  • Kernkapitalquote/CET-1: 13,6 (14,0) Prozent
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  • Mitarbeiter (Vollzeitkräfte): 91 737 (97 535)
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  • davon in Deutschland: 41 669 (42 526)
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  • Filialen in Deutschland: 535


Wichtige Anteilseigner (nach jüngsten offiziellen Mitteilungen): Emirat Katar (6,1 Prozent), chinesischer Mischkonzern HNA (4,91 Prozent), Blackrock (knapp 5 Prozent), US-Hedgefonds Hudson Executive Capital LP (3,1 Prozent), Cerberus (3 Prozent)

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