Aus für Wiener Hotel-Restaurant Sophienalpe

Zuletzt war das Unternehmen als Fiat-Werkstätte tätig
Maroder Wiener Gastro-Betrieb ist pleite und soll geschlossen werden.

Die Allmayer & Co KG, die Betreiberin des beliebten Ausflugsziels Hotel-Restaurant Sophienalpe im Norden des Wienerwalds, ist in den Konkurs geschlittert. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform und AKV dem KURIER. Fünf Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

"Im Jahre 1985 wurde der Betrieb Hotel-Restaurant Sophienalpe unter den drei Söhnen der Familie aufgeteilt, wobei Josef Allmayer der Betrieb inklusive aller Belastungen überschrieben wurde", heißt es in den Insolvenz-Unterlagen. "Zusätzlich mussten die Brüder des Josef Allmayer mit namhaften Beträgen ausbezahlt werden." Um diese Verbindlichkeiten und die Kosten der Renovierung sowie weiteren Erhaltung des Betriebes finanzieren zu können, so der Firmeninhaber, mussten hohe Kredite aufgenommen werden. Im Jahr 2002 belief sich die Kreditsumme auf rund 554.000 Euro bei einer Laufzeit von 15 Jahren.

Harter Preiskampf

„Durch das steigende Angebot am Hotelmarkt entstanden in den vergangenen Jahren harte Preiskämpfe, welche die wirtschaftliche Situation des Unternehmens stetig schlechter werden ließ“, heißt es im Insolvenzantrag. „Trotz Zuschüssen aus dem Familienkreis und steigenden Umsätzen im Restaurantbereich konnten die Verluste aus dem rückläufigen Hotelgeschäft nicht mehr ausgeglichen werden.“ Dadurch wurde „der Fortbetrieb schlussendlich unmöglich gemacht“. Dazu muss man auch wissen, dass der Betrieb der Sophienalpe wetterbedingt von November bis März geschlossen ist.

Liegenschaftsverkauf gescheitert

"Eine Unternehmensfortführung wird vom Antragsteller grundsätzlich nicht angestrebt, die diesbezüglichen Möglichkeiten werden jedoch mit dem Insolvenzverwalter evaluiert werden", heißt es im Antrag weiter. Allmayer beabsichtigt einen Pensionsantrag zu stellen. "Des Weiteren hat er bereits versucht, die in seinem Eigentum stehende Liegenschaft samt den darauf befindlichen Gebäuden zu veräußern, was jedoch nicht gelungen ist".

Die Liegenschaft umfasst 9244 Quadratmeter und drei Gebäude. Laut Grundbuchauszug hat die Weinviertler Sparkasse im Jahr 2002 ein Höchstpfandrecht in Höhe von 811.200 Euro auf die Liegenschaft eintragen lassen. Allmayer hat auch sechs Hektar Grund von den Bundesforsten gepachtet. Dafür zahlte er pro Monat 989.23 Pachtzins. Nach der Verwertung der Liegenschaft beabsichtigt Allmayer einen Zahlungsplan oder Sanierungsplan einzubringen, sofern nicht alle Verbindlichkeiten aus der Verwertung beglichen werden können.

Die Schulden

Die Verbindlichkeiten werden mit rund einer Million Euro beziffert, davon entfallen 705.000 Euro auf die Hausbank und 213.000 Euro private Darlehen. Mit 61.700 Euro steht der Traditionsbetrieb bei seinen Lieferanten in der Kreise.

Das Vermögen

Die Aktiva werden mit 735.000 Euro beziffert, davon entfallen 500.000 Euro auf die Liegenschaft, die aber mit einem Absonderungsrecht der Erste Bank belastet ist; weitere 180.000 Euro entfallen auf Geschäftsanteile an einer Immobiliengesellschaft, die ebenfalls der Bank zufallen könnten. Allmayer hat aber auch noch eine kleine Wohnung samt Terrasse (50 Quadratmeter) in Alicante, Spanien, die er aufgrund der schwierigen Lage am spanischen Immo-Markt für unverkäuflich hält. Den Wert beziffert er mit 10.000 Euro.

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