Aufregung um 1,5-Millionen-Bonus für Manager

ÖVP-KORRUPTIONS-U-AUSSCHUSS: SCHELLING
Ex-ABBAG-Chef Mendel soll ihn nach Ende seiner Tätigkeit erhalten haben. Zuständiger Minister Schelling mit "Erinnerungslücken".

Der ehemalige Geschäftsführer der ABBAG, Michael Mendel, soll laut ZiB2 zusätzlich zum Gehalt eine Prämie in Höhe von 1,5 Millionen Euro für zwei Jahre Arbeit erhalten haben. Die Abbaubeteiligungsaktiengesellschaft des Bundes wickelte unter anderem die Hypo Alpe Adria ab.

Wahrheitspflicht

Der damals dafür zuständige Finanzminister Hansjörg Schelling habe sich vor Kurzem im U-Ausschuss unter Wahrheitspflicht daran nicht erinnern können, die Prämie abgesegnet zu haben - obwohl er das sechs Wochen vorher schriftlich bestätigt haben soll, hieß es in der ZiB2.

Laut Rechnungshof wurde 2020 an Mendel ein solcher Bonus ausbezahlt, dieser sei zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr Chef der ABBAG gewesen. Die Zahlung soll mit seinem Nachfolger, Bernhard Perner, vereinbart worden sein.

"Ungewöhnlich"

Nina Tomaselli, Abgeordnete von den Grünen, findet das ungewöhnlich. Es habe die schriftliche Bestätigung des Finanzministeriums gefehlt. Die Erinnerungslücken Schellings halte sie für wenig glaubwürdig, sie meint, es handle sich eher um eine Schutzbehauptung.

Schelling soll auf die Anfrage der ZiB2 nicht reagiert haben, Perner meinte, der Aufsichtsrat habe ihn per Beschluss bevollmächtigt, die Bonuszahlung zu unterschreiben. Das Finanzministerium soll das bestätigt haben.

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