Auch Schweiz warnt vor einem Gasengpass im Winter

Am Gasknotenpunkt Baumgarten in Niederösterreich wird schon seit 1968 russisches Gas importiert.
Schweizer Ministerin: Gas für alle können wir nicht garantieren

Die Schweizer Regierung warnt vor einem Gasengpass im Winter angesichts sinkender russischer Lieferungen. Man hab zwar so gut wie möglich vorgesorgt, doch sei die Schweiz keine Insel, sagte Energieministerin Simonetta Sommaruga der SonntagsZeitung und fügte hinzu. "Darum kann niemand garantieren, dass immer für alle genug Gas da ist." Etwa 300.000 Haushalte in der Schweiz heizen derzeit mit Gas.

Etwas gelassener sieht Sommaruga die Lage beim Strom, weil die Schweiz, die stark auf Wasserkraft baut, selber eine gute Stromproduktion habe. Aber auch hier könne man "nichts ausschließen, weil der Gasmarkt eng mit dem Strommarkt verflochten ist", sagte die Energieministerin.

Energie in Gewerbe und Industrie rationiert

Im Falle eines Mangels sowohl beim Gas als auch beim Strom soll zuerst die Energie im Gewerbe und der Industrie rationiert werden. Einschränkungen gäbe es laut dann "zuerst wohl etwa für Rolltreppen oder Leuchtreklamen". Die Haushalte wolle der Bundesrat "am längsten schonen".

Sommaruga sieht das Hauptproblem in der großen Abhängigkeit von ausländischem Öl und Gas. Ziel müsse deshalb sein, dass sich die Schweiz so rasch wie möglich davon löse. "Wir zahlen dafür jährlich 8 Milliarden Franken. Das Geld wäre viel besser investiert, wenn wir es in die Produktion von einheimischem Strom steckten", sagte die Energieministerin. Sie ruft deshalb die Kantone auf, noch mehr in den Ausbau von Solarstrom, Biogas, Wind- und Wasserkraft zu investieren.

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