AUA streicht Flüge Wien-Linz fast vollständig

Künftig sollen sämtliche Fernreisezüge von Linz nach Wien bis zum ÖBB-Bahnhof am Flughafen Schwechat rollen.
Die Ultrakurzstrecke sei nicht rentabel. Die ÖBB wollen nun noch mehr Züge zum Flughafen Schwechat führen.

Es hat sich abgezeichnet: Weil jetzt Fernzüge der Bahn vom Westen zum Flughafen Wien-Schwechat rollen, wird der Flugverkehr zwischen Wien und Linz drastisch gekürzt. Die "Ultrakurzstrecke" brachte schon länger Verluste. Seit 2012 flog die "Welcome Air" per Leasingvertrag für die AUA zwischen Linz und Wien. Der Vertrag wurde nun nicht verlängert - die vier täglichen Flüge werden per 31. März 2015 eingestellt. Die AUA gibt Linz-Wien-Flüge aber nicht vollständig auf: Der AUA-eigene Morgenflug Linz-Wien (täglich außer Sonntag) und der Abendflug Wien-Linz (täglich außer Samstag) bleiben weiterhin bestehen.

Noch mehr Züge

Im Vorfeld hat die AUA mit den ÖBB die Vertriebszusammenarbeit AIRail aufgenommen. Dabei bietet die AUA Kombi-Tickets (Flug/Bahn) gemeinsam mit den ÖBB an. Zwischen Linz und Wien-Schwechat gibt es derzeit täglich sieben Direktverbindungen der Bahn. Mit dem nächsten Winterfahrplan per 15. Dezember sollen es noch mehr werden: Nicht nur ICE-Züge (alle zwei Stunden) sondern sämtliche Fernreisezüge von Linz nach Wien sollen bis Schwechat geführt werden. "Die ÖBB verspüren starken Zuwachs und Nachfrage", stellte der Pressesprecher der ÖBB in Oberösterreich, Mario Brunnmayrer, fest. Beim geplanten viergleisigen Ausbau der Westbahn zwischen Linz und Marchtrenk solle auch der Flughafen Linz in die Streckenführung eingebunden werden und eine eigene Haltestelle bekommen.

Wirtschaftskammer: "Schwerer Anschlag auf den Wirtschafts- und Tourismusstandort"

Die Wirtschaftskämmerer trauern den AUA-Flugverbindungen dennoch nach. Die Vizepräsidentin der oberösterreichischen Wirtschaftskammer, Ulrike Rabmer-Koller, bezeichnete die Reduktion der Flugverbindungen als "schweren Anschlag auf den Wirtschafts- und Tourismusstandort". Die neue direkte Bahnverbindung zwischen Linz und dem Flughafen Wien sei weder für Urlauber noch für Geschäftsreisende eine echte Alternative.

OÖ Landesregierung: "Ein Schlag ins Gesicht"

Heftiger Protest kam auch aus der oberösterreichischen VP-Landesregierungsriege: Die Ankündigung der AUA sei "ein Schlag ins Gesicht" und ohne jegliche Abstimmung mit dem Land getroffen worden, kritisierten LH Josef Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. Sie orten "wieder einmal eine Entscheidung aus der Sicht Wiens". Oberösterreich sei das "Export-Bundesland Nr. 1" und habe eine Reihe von Firmenzentralen, so die beiden Politiker. Es brauche daher auch funktionierende Flugverbindungen.

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