AUA-Neustart: Kredite mit AUA-Aktien und Fliegern besichert
Die Verhandlungsteams für die Rettung der AUA sind in der Zielgeraden. Das Standort-Paket ist jetzt ausverhandelt, hört man aus Verhandlerkreisen. Die Regierung forderte als Gegenleistung für die Staatshilfe Garantien für den Ausbau von Wien zum Langstrecken-Drehkreuz innerhalb des Konzerns. Das Headquarter bleibt in Wien, die Marke AUA muss erhalten bleiben.
Bei Verstößen gegen die Standort-Vereinbarungen, die klar definiert sind, werden hohe Pönale-Zahlungen sowie Veto-Rechte schlagend. Die Sanktionen sind angeblich wesentlich strenger als für die Schweizer Konzernschwester Swiss.
Einigung über Kredite
Auch die Garantie-Kredite zur Sicherung der Liquidität der AUA sind mit der staatlichen Corona-Finanzierungsagentur Cofag und einem Bankenkonsortium unter Führung der Erste Bank final ausverhandelt. Für 90 Prozent garantiert die Cofag, zehn Prozent schultern die Banken.
Sowohl Banken als auch Cofag halten den – noch vorläufigen – Business-Plan der AUA für den Neustart für plausibel und glauben, dass die Lufthansa-Tochter die Rückzahlungen schaffen wird. Die Kredite in einer Größenordnung von rund 300 Millionen Euro laufen auf sechs Jahre. Statt ursprünglich angegebener 767 Millionen Euro Finanzhilfe braucht die AUA, wie berichtet, nur noch 600 bis 650 Millionen. Die Kredite werden mit allen AUA-Aktien, somit dem gesamten Unternehmen, und den rund 80 Flugzeugen besichert, bestätigt man in Verhandlungskreisen.
Der Beitrag der Belegschaft im Ausmaß von insgesamt 300 Millionen Euro ist auch fix. Die Abstimmung der kaufmännisch-technischen Mitarbeiter über das Sparpaket mit schmerzhaften Gehaltseinbußen bis zu 15 Prozent endete am Dienstag mit 90 Prozent Zustimmung.
Eigenkapital noch offen
Noch nicht akkordiert sind die beihilferechtlichen Fragen zum zusätzlichen Eigenkapital, mit dem die Republik Österreich der AUA unter die Flügel greift. Die Regierung will eine Beteiligung am Mutterkonzern Lufthansa, aber hier gibt es Widerstände in Deutschland.
Ebenfalls noch offen sind die ökologischen Auflagen für die Staatshilfe.
In Regierungskreisen wird betont, man lasse sich nicht unter Druck setzen, weder inhaltlich noch zeitlich.
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