AUA: Mehr Flüge, mehr Passagiere, aber gesunkene Pünktlichkeit

AUA: Mehr Flüge, mehr Passagiere, aber gesunkene Pünktlichkeit
Die zähen KV-Verhandlungen und der Nahost-Konflikt hinterließen Spuren: Das Betriebsergebnis brach um rund 43 Prozent ein.

Zusammenfassung

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  • Austrian Airlines verzeichnete einen Rückgang des bereinigten Ergebnisses um 40% auf 76 Mio. Euro aufgrund von Kollektivvertragskonflikten und dem Nahost-Konflikt.
  • Trotz eines Umsatzanstiegs von 5% auf 2,46 Mrd. Euro stiegen die Gesamtaufwendungen um 8% auf 2,47 Mrd. Euro.
  • Der Fokus für das kommende Jahr liegt auf der Verbesserung der Pünktlichkeit, um wieder unter die Top 3 der pünktlichsten Fluglinien Europas zu gelangen.

Die Lufthansa-Tochter AUA kämpft weiter um mehr Lufthoheit. Zwar konnte der National Carrier im Vorjahr den Umsatz um fünf Prozent auf 2,45 Milliarden Euro steigern, aber das Betriebsergebnis (Ebit) sank um 43 Prozent auf 73 Millionen Euro. Unterm Strich erzielte die AUA eine geringe Ebit-Marge von 3,1 Prozent, 2023 waren es noch 5,4 Prozent. Ursache für das schlechte Ergebnis sind „abgrenzbare Einmaleffekte“. 

Laut AUA-Chefin Annette Mann war dafür „der lang anhaltende Kollektivvertrags-Konflikt mit dem fliegenden Personal“ verantwortlich. „Was uns im ersten Halbjahr 2024 zumindest 35 Millionen Euro gekostet hat, durch Betriebsversammlungen, Streiks und gestrichene Flüge“, sagt Mann. „Es gab auch eine monatelange Buchungszurückhaltung der Kunden, die sich nicht sicher sein konnten, fliegt die AUA oder fliegt sie nicht. Das hat sich auch noch sehr stark auf unser zweites Quartal ausgewirkt.“

Weitere Grund war für das gesunkene Ergebnis das Aussetzen der Nahostflüge. „Der gesamte Nahost-Verkehr besteht nicht nur Tel Aviv und Teheran und andere Strecken, sondern ist ein wichtiger Transferstrom über Wien auf die Nordatlantikstrecken“, sagt Mann. „Das ist im ersten halben Jahr weggefallen und es dauert, bis man die Strecken umplant.“ Nachsatz: „Im zweiten Halbjahr ist es uns sehr gut gelungen, unseren Plan zu erfüllen. Das dritte Quartal war Rekordquartal.“ Und auch im vierten Quartal 2024 war die AUA besser als geplant.

Insgesamt konnten im Vorjahr 14,58 Millionen Passagiere auf 119.000 Flügen transportiert werden, das macht ein Plus von fünf Prozent. „Das war ein ganz wichtiges Jahr für uns, weil wir von neun auf elf Langstrecken-Flugzeug gewachsen sind und damit den Einstieg in die Boeing 787 Dreamliner geschafft haben“, sagt Mann. „Die AUA ist heute auf einem anderen Niveau, als wir es vor Corona gewohnt waren. Wir erwarten ein positives Reisejahr 2025.“ 

Es bleibe aber herausfordernd, eine Netzwerk-Airline am Standort Österreich zu betreiben. „Österreich ist der zweitteuerste Luftfahrtstandort in Europa, die Gebühren sind seit 2019 um 40 Prozent gestiegen“, sagt die AUA-Chefin. „Immer mehr Länder schaffen die Luftverkehrssteuer ab, in Österreich gibt es sie.“ Der Abflug eines Airbus 320 in Wien koste das Siebenfache, als wenn ein Airbus aus Prag oder Madrid abhebt. Das seien Rahmenbedingungen, die es schwer machen, die Profitabilität zu steigern und Wachstum zu generieren. Alleine durch die Beimischungspflicht von teurem nachhaltigen Flugtreibstoff SAF zum Kerosin und durch die Verschärfung des europäischen Emissionshandels habe die AUA heuer 43 Millionen Euro Mehrkosten. 

„Diese Kostenerhöhung gelten für europäische Airlines und Verzerren den Wettbewerb weiter mit den Airlines in der Türkei und am Golf“, sagt Mann. Besorgt ist die Managerin aber auch über die steigende Inflation in Österreich. Die AUA müsse schauen, wie sie hier die Kosten im Griff behalte. „Die Nachfrage ist grundsätzlich da, uns dürfen aber die Kosten nicht davonlaufen“, sagt Mann. Mittelfristiges Ziel sei nämlich, eine Ebit-Marge in Höhe von acht Prozent zu erreichen.  

Fokus auf Pünktlichkeit 

Laut AUA-Vorstand Francesco Sciortino hat sich die Airline im Vorjahr bei der Pünktlichkeit verschlechtert und ist von Platz drei auf Platz sieben abgerutscht. „Wir hatten einige Verspätungen hauptsächlich wegen der ungarischen Flugsicherung“, sagt Sciortino. „Allerdings werden wir heuer alles daran setzen, um wieder unter die Top 3 zu kommen.“

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