WM-Quoten: 17 Prozent schauten deutsche Sender

WM-Quoten: 17 Prozent schauten deutsche Sender
Die Fremdseherquote liegt am Niveau der Deutschland-WM 2006 - Deutsche Rekordquoten purzelten

Deutschland hat einen neuen Fernsehkaiser – und er heißt Jogi Löw: Die Erfolge der deutschen National-Elf fuhren in heimatlichen Fernsehhaushalten am Sonntag nämlich einen weiteren Rekord ein. Mit 34,65 Millionen Zuschauern am Sonntagabend ist neuerlich die absolute Bestmarke für eine Fernsehsendung in der Bundesrepublik gebrochen worden, die erst am Dienstag davor bei dem 7:1 über Brasilien aufgestellt worden war. An dem denkwürdigen Tag waren in Deutschland 32,54 Millionen Seher dran gewesen.

Der durchschnittlliche Marktanteil beim 1:0 WM-Finalsieg kratzte gegen Spielende in Deutschland hartnäckig an den 100 Prozent. Die Verlängerung verfolgten 35,23 Millionen (91,3 Prozent). Der Durchschnitt des gesamten Spiels lag bei 86,3 Prozent.

Österreicher wanderten zu deutschen Sendern ab

Auch in Österreich hatten ARD und ZDF ein begeistertes Publikum: 17 Prozent der heimischen WM-Seher schauten im Laufe des Turniers bei einem der beiden deutschen Sender statt beim ORF, wie der Sender erhob. Damit lag diese Quote gleich hoch wie bei der WM 2006 in Deutschland. Die Südafrika-WM 2010 hatte eine Ausweichquote von 15 Prozent.

Im ORF kann man sich dennoch über Millionen-Zuspruch freuen: Mit einem Spitzenwert von 1,944 Millionen bei Deutschland:Argentinien auf ORF eins rückte die Ziffer 2 vor dem Reichweitenergebnis in greifbare Nähe. Im Schnitt wollten sich die zweite Halbzeit 1,865 Millionen Fußballfans bei 57 Prozent Marktanteil. Damit war das WM-Finale nicht nur das im ORF meistgesehene Spiel dieses Turniers, sondern auch das nach Reichweiten erfolgreichste seit dem EURO-2008-Match Österreich - Deutschland.

Im Vergleich zur Fußball-WM 2010 in Südafrika erzielte der ORF bei ähnlichen Beginnzeiten sowohl bei den Reichweiten (mit einem Plus von 62.000 Seherinnen und Sehern pro Spiel) als auch bei den Marktanteilen zum Teil sehr deutliche Zuwächse. Deutlich gestiegen ist etwa das Interesse der jungen Zuschauer (12-29 Jahre) mit einem Marktanteilszuwachs von durchschnittlich 37 auf 44 Prozent. Und auch die Zahlen belegen, was Experte Oliver Polzer jüngst im KURIER erklärte: Die WM ist schon lange kein reiner Männer-Event mehr. Der Marktanteil der weiblichen Seher stieg weiter auf 28 Prozent. Vor vier Jahren waren es bereits 25 Prozent gewesen.

Die fünf meistgesehenen WM-Spiele im ORF:

13. Juli Deutschland - Argentinien

1,865 Millionen Zuschauer, 57 Prozent Marktanteil

8. Juli Deutschland - Brasilien

1,425 Millionen Zuschauer, 50 Prozent Marktanteil

9. Juli Argentinien - Niederlande

1,322 Millionen Zuschauer, 48 Prozent Marktanteil

12. Juni Brasilien - Kroatien

1,099 Millionen Zuschauer, 45 Prozent Marktanteil

29. Juni Niederlande - Mexiko

1,074 Millionen Zuschauer, 38 Prozent Marktanteil

Kommentare