Wie würde Wien ohne Zuwanderung aussehen?

Wie würde Wien ohne Zuwanderung aussehen?
Eine Doku als Gedankenspiel: "Wien - Stadt ohne Zuwanderung" am Sonntag im "Österreich-Bild".

Ein ungewöhnlicher Morgen. Die Stadt recht leer. Wie ausgestorben. Rund die Hälfte der Bevölkerung ist über Nacht verschwunden. All jene, die neuerdings „mit Migrationshintergrund“ genannt werden, vormals „Ausländer“. Weg. Einfach weg. So beginnt Münire Inams fiktionale Doku, die Sonntagabend (18:25, ORF2) in "Österreich-Bild" im Rahmen des einwöchigen ORF-Integrationsschwerpunkts ausgestrahlt wird.

Wie würde Wien ohne Zuwanderung aussehen?
In der „Doku“ finden sich Bilder leerer Plätze, Schulklassen, Krankenhäuser und Pflegeheime und nicht zuletzt von Taxis ohne Lenkern. Neun von zehn haben ihre Wurzeln nicht in Österreich.

Völlig fertig packt Operndirektor Dominique Meyer seine sieben Sachen. Nicht nur, weil er ja auch "Ausländer" und kein Österreicher ist, sondern weil beispielsweise im Ballett 95 Tänzerinnen und Tänzer ebenfalls verschwinden. Er stieg, so die Fernsehjournalistin nach der Präsentation voll in diese fiktive Szenerie ein. Das sei nicht bei allen Interviewpartnerinnen und -partnern so leicht gewesen, gesteht Inam. Jene, die zusagten, trugen ihre Analysen jedoch ernsthaft und seriös vor - wie etwa Wirtschaftswissenschafterin Gudrun Biffl oder der Migrationsforscher Bernhard Perchinig und – der einzige gebliebene Zuwanderer – Soziologe Kenan Güngör oder Geschäftsführerin der Simacek Facility Management Group, Ursula Simacek, die darlegte, wie sich die Kosten für Reinigung verteuern würden.

Münire Inam ließ aber auch Leute von der Straße zu Wort kommen – fiktional vorher und nachher, wo selbst jene, die im hier und heute über „de Auslända“ schimpfen, nach deren gedanklich durchgespieltem Abzug deren Abwesenheit nicht nur erfreut zur Kenntnis nehmen würden.

Statements

Wie würde Wien ohne Zuwanderung aussehen?
Nach der Vorstellung des Fernsehbeitrags kamen auch einige Fachleute aus dem Film, aber auch weitere Expertinnen und Experten im Radiokulturhaus zu Wort (aufW24 onlinezu sehen). Dabei stellte unter anderem Martin Hartmann, Geschäftsführer von Taxi40100 fest, in den Taxis sitzen viele Akademiker, deren Wissen und Potenzial von Österreich nicht genützt wird. Und dennoch seien sie die optimistischsten, fröhlichsten Mitarbeiter, keine Jammerer und Raunzer. Aus der Praxis des Zusammenlebens plauderte Herbert Sommer, Hausbesorger in einem Simmeringer Gemeindebau. Durchs Reden kommen d’ Leut z’samm – so betrachte er seine – mit konkreten anschaulichen Beispielen gespickten Erfahrungen, wie’s, nicht immer einfach, aber doch geht.

Das Österreich-Bild „Wien: Stadt ohne Zuwanderung?“, eine Produktion vom Landesstudio Wien, wurde am Sonntag 17. März um 18.25 Uhr in ORF2 erstmals im TV ausgestrahlt. Danach:

http://tvthek.orf.at

Anlässlich einer Vorab-Präsentation im Radio-Kulturhaus gab es auch Statements von vor allem Wirtschaftstreibenden sowie dem Verein „Wirtschaft für Integration“. Ein Trailer der ORF-Sendung sowie die Statements wurden von W24 live ausgestrahlt und mehrfach wiederholt:

Online ist diese Sendung ebenfalls abrufbar

www.w24.at/Talk-aus-dem-Radio-Caf/781972

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