Neue Show: "Who wants to fuck my girlfriend"

Christian Ulmen provoziert als Kunstfigur Wöllner in seiner neuen Show mit großem Erregungspotenzial.

Als Tele5 die Ausstrahlung einer Spieleshow namens „Who wants to fuck my girlfriend“ ankündigte (Donnerstag, 13. Februar, 23.10 Uhr), ging ein Aufschrei durch die deutsche Medienlandschaft. Der Sender „entwertet und diskriminiert Frauen auf allertiefstem Sexismus-Niveau“, befinden etwa die Betreiberinnen einer Internetplattform und fordern die Absetzung der Sendung (bevor sie überhaupt gestartet ist). Dabei war ihr satirischer Charakter von Anfang an ersichtlich – entwickelt hat „Who wants to fuck my girlfriend“ Christian Ulmen, einer der kreativsten Fernsehmacher Deutschlands. Das Konzept: Zwei Männer treten gegeneinander an und schicken ihre Freundinnen ins Rennen. Um zu beweisen, dass sie begehrenswerter sind als die Konkurrenz, müssen die Frauen teils derbe Aufgaben erfüllen. Als Moderator tritt Uwe Wöllner auf, eine von Ulmen gespielte Kunstfigur.

In Interviews mit u. a. dem deutschen Magazin Cicero reagierte Ulmen auf die vehemente Kritik und erklärte seine Sendung ausführlich. Ausgangspunkt sei Uwe Wöllner, ein „Medien-Kaspar-Hauser, der statt in Dunkelheit ausschließlich mit Fernsehen aufgewachsen ist“.

„Die Versuchsanordnung lautete: was würde sich einer wie Uwe für ’ne Show ausdenken, nachdem er sein Leben vor dem Fernseher und mit all diesem Kram verbracht hat? Das Ergebnis ist ,Who wants to fuck my girlfriend‘. Ich finde das plausibel und folgerichtig.“

Die Show persifliert laufende Fernsehformate wie „Der Bachelor“ und „Big Brother“ und nimmt ihnen „das schöne Mäntelchen“, sagt Ulmen. Sie löse Empörung aus, „weil es so heißt, wie alle diese Formate eigentliche heißen müssten. Die Gesellschaft hat sich einheitlich dazu entschieden, diese Sendungen gelten zu lassen.“

„Lesbian girlfriend“

Als Reaktion auf die Proteste wird heute eine Sonderausgabe namens „Who wants to fuck my lesbian girlfriend“ ausgestrahlt. Ulmer als Wöllner nähert sich den Frauen mit allen satirisch zugespitzten Vorurteilen („Man sieht es dir gar nicht an! Und wie lang bist du schon ...? Bist du auch Veganerin und so was alles?“) und schickt sie dann los. Zum Beispiel: Frauen im Café anquatschen. Für ein Kompliment gibt’s einen Punkt und „wenn die Frauen ficken sagen oder mitgehen gibt’s fünf Punkte“.

Wirklich hart wird es dann erst in den regulären Sendungen. Ulmen: „Wir erleben eine so peinlich stupide Sexualität, die vom Mann ausgeht, dass es wehtut. Die Sendung hat dadurch auch dokumentarische Qualität.“

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