VÖZ hält Zeit des Leistungsschutzrechts für gekommen

Der Anwalt übt massive Kritik am Leistungsschutzrecht.
atThomas Kralinger, Präsident des Verlegerverbandes VÖZ hält die Zeit des Leistungsschutzrechtes als für gekommen. Er appelliert an die Politik, der Trittbrett-Mentalität, die US-Konzerne mit ihren disruptiven Geschäftsmodellen an den Tag legen, nicht länger tatenlos zuzuschauen. Außerdem fordert Kralinger die EU auf, den "Kartellstreit mit Google allzu rasch beizulegen".

Der VÖZ-Präsident hält es für erforderlich, dass Google "substanzielle Zugeständnisse" zu machen habe, um dessen in Europa mittlerweile erreichte Marktdominanz nicht noch weiter zu verfestigen. Er ist zuversichtlich, dass die Bundesregierung in den kommenden Monaten einen Vorschlag für ein funktionierendes Leistungsschutzrecht für Presseverlage vorlegen wird.

"Ein amerikanischer Suchmaschinen-Riese verdient mit der Such nach aufwendig erstellten journalistischen Inhalten gutes Geld, ohne nachhaltig Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen oder die heimischen Content-Produzenten an diesen Einnahmen zu beteiligen", weist Kralinger mahnend auf die aus Verlegersicht notwendige Umsetzung eines Leistungsschutzrechtes an.

Österreich würde hier auf den europäischen Zug aufspringen, der "bereits in einigen Staaten Fahrt aufgenommen hat". Der VÖZ-Präsident möchte allerdings auch nicht den Weg der deutschen Kollegen gehen, die mittlerweile den Rechtsweg beschritten haben, um die Beschneidung der Marktmacht Googles zu erreichen und um geltende Rechtsansprüche zu wahren.

Kralinger betont, dass "wir uns diesen Umweg ersparen sollten" und das "heimische Leistungsschutzrecht kein Beschäftigungsprogramm für Anwälte und Gerichte werden sollte". Die Rechtslösung unserer Nachbarn kommentiert er als "Vorbild und Warnung zugleich". Kralinger schließt mit dem Wunsch: "Wir wollen es besser machen".

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