TV-Macher Jan Mojto über die neue "Hitler"-Serie
Sein Name steht für hochwertige TV-Produktionen aus Europa und dem deutschsprachigen Raum: Jan Mojto (66) und seine Betafilm-Gruppe sind als internationaler Vermarktungs- und Co-Produktions-Partner oft Dreh- und Angel-Punkt – nicht zuletzt in wirtschaftlicher Hinsicht – von Großproduktionen.
Bei der laufenden TV-Programm-Messe Mipcom in Cannes gibt es dazu Spektakuläres zu vermelden: Drei Jahre nach der ersten Ankündigung wird die Serie "Hitler" nun 2016 umgesetzt werden. "Wir sind durch eine zeit- und ressourcenaufwändige Konzept- und Buch-Entwicklungsphase gegangen. Jetzt sind wir aber so weit, dass wir produzieren können", erzählt der Münchener Film- und Rechtehändler mit österreichischem Pass.
20 Millionen
Mit dabei beim auf zehn mal 60 Minuten angelegten Projekt sind UFA Fiction und RTL und es wurde bereits auf Basis des Drehbuchs von Niki Stein ("Rommel") und Hark Bohm an das französische TF1 verkauft. Die Serie, die auf Thomas Webers "Hitlers erster Krieg" fußt, soll den Aufstieg Hitlers – vom Ende des Ersten bis hin zum Zweiten Weltkrieg – zeigen.
Ambitioniert
Für Mojto ist "Hitler" "eines der ambitioniertesten TV-Projekte in Europa bislang und wird den Blick auf die Person Hitler verändern." Weber erklärte: "Was wir von Hitler wissen, ist das, was uns die Nazi-Propaganda gezeigt hat." Tatsächlich gibt es nur eine Ton-Aufnahme vom finnischen Geheimdienst, in der Hitler in normaler Tonlage zu hören ist. Für Weber geht es auch um eine Ent-Mystifizierung Hitlers, wobei man sich der Gefahr bewusst sei, dass der Grat zwischen Empathie und Sympathie schmal ist.
Beteiligt ist Motjo überdies an der zwölfteiligen Umsetzung des Fantasy-Romans "Der Krieg der Zwerge" ("The Perished Land"), für das "Game of Thrones"-Showrunner Frank Doelger engagiert wurde. Auch eine achtteilige Serienadaption von Frank Schätzings "Breaking News" ist im Entstehen.
"Die Nachfrage nach Event-Serien ist groß, weil sie ein Alleinstellungsmerkmal für Sender sind. Auch das Angebot wird immer größer. Es wird viel Geld investiert, Geld, das verloren gehen kann", so Mojto, "wenn die Refinanzierung über den internationalen TV-Markt nicht funktioniert." Was seinem Imperium das Agieren erleichtert: "Nachfrage ist der Erfolg von gestern für morgen", sagt der vielfach ausgezeichnete Produzent, der sich auch in Österreich immer wieder an Projekten beteiligt und mit dem ORF arbeitet, dessen Generaldirektor er im Jahr 2000 hätte werden können. Wie an Stefan Ruzowitzkys Oscar-prämierten Streifen "Die Fälscher" oder aktuell am in Produktion befindlichen Dreiteiler "Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe", der von der Betafilm international vermarktet werden wird.
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