Der ORF ist Denkmal-fit
Für den ORF gibt es keinen Grund mehr, seinen Hauptsitz vom Küniglberg abzusiedeln. Das Projekt in Wien St. Marx kann abgehakt werden, falls dem nicht der politische Wille entgegensteht.
Das ist die Folgerung aus einer Machbarkeitsstudie, die Architekt und Universitätsprofessor Manfred Wehdorn für den ORF angefertigt hat und die sich nun in Grundzügen im ORF-Quartalsbericht wiederfindet.
Die Anforderungen an einen ORF neu sind demnach am Küniglberg „zu 100 Prozent erfüllbar“, wie Wehdorn im KURIER-Gespräch ausführt. Gleichzeitig bleibt geschützt, „was Roland Rainer seinerzeit kreiert hat, und was den ORF als Denkmal ausmacht“.
Auf 140.000 Quadratmetern Nutzfläche ist das ORF-Zentrum über die Jahrzehnte angewachsen. „Wir haben im Gutachten, dem das Denkmalamt gefolgt ist, empfohlen, den eigentlichen Schutz auf die sogenannte erste Bauphase zu beschränken. Die hat Roland Rainer selbst geplant, selbst realisiert und betreut“, erläutert Wehdorn.
Damit ist das äußere Erscheinungsbild mit dem großen oberen Hof mit dem Teich und dem Eingang als Denkmal einzementiert. Man habe aber auch gezeigt: „Alle vier Studios des Roland Rainer sind sehr wohl auch wirtschaftlich zu adaptieren und zu betreiben“, betont Wehdorn.
Wettbewerb
Ermöglicht wird so nun aber auch, „in einem internationalen Architektenwettbewerb das Newscenter wirklich neu zu bauen“, sagt Wehdorn. Die Vorarbeiten für den Wettbewerb sollen im ORF bereits angelaufen sein. Offiziell kommentiert man diesen Umstand nicht und verweist auf das Erstinformationsrecht des Stiftungssrates. Dieser tagt im September wieder.
„Das Denkmal bleibt aber als Denkmal erhalten und zwar nicht als Feigenblatt. Es entspricht 60 Prozent der Bausubstanz“, resümiert Wehdorn.
Nicht nur über den Gebäudebereich wird vom ORF nachgedacht: Im Zuge der Planungen für den ORF 2020 wird auch eine Neubewertung der Verkehrs- und Mobilitätssituation erfolgen.
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