Sport im Pay-TV: Das Runde passt ins Eckige
Anpfiff im Millionenspiel um die Übertragungsrechte für den Publikumshit Champions League. Laut Kicker hat die UEFA die Rechte ab der Saison 2015/2016 ausgeschrieben. Nun wird bei Fernsehsendern quer durch Europa wieder intensiv gerechnet.
Ganz besonders gilt das für den Pay-TV-Anbieter Sky, der sich als „Fußball-Sender Nr. 1“ für den deutschsprachigen Raum sieht (Anm. Sky überträgt über 1400 Live-Spiele pro Jahr) und es auch bleiben will. „Die UEFA Champions League ist ein Kernrecht mit hoher Attraktivität und Exklusivität. Wir bei Sky werden mit allem, was uns zur Verfügung steht, diese Übertragungsrechte gewinnen wollen“, so die Ansage von Carsten Schmidt, Vorstand bei Sky für Sport, Werbung und Internet.
Offene Geldbörsen
Exklusivität ist ein Zauberwort beim Pay-TV. Sie öffnet die Geldbörsen der Abonnenten, die in wachsender Zahl zu Sky kommen, was auch für den Anfang November anstehenden Bericht zum 3. Quartal erwartet wird.
Mit ein Grund für das Wachstum ist die deutsche Fußball-Bundesliga, die nicht nur sportlich ein Hoch erlebt. Jüngst wurden Rechte an ihr auch nach Mittel- und Nordamerika verkauft – an die Sky-Mutter 21st Century Fox. Was neue Perspektiven ermöglicht: Sie könnte nämlich ins Geschäft für welt- oder europaweite Sport-Rechte einsteigen. Das würde neue Konkurrenz für, zum Beispiel, die Öffentlich-Rechtlichen, bringen, für die die European Broadcasting Union (EBU) wichtige Rechte verhandelt. „Unser Hauptaktionär hat finanziell die Voraussetzungen dafür. Wir begrüßen das internationale Engagement bei der Bundesliga sehr“, sagt Schmidt.
Österreich
Anders ist es bei der österreichischen Bundesliga. Sie hat im Ansehen bei Sky etwas gelitten, seit man nach der Einigung von ein, zwei Bundesliga-Klubs und dem ORF, der ums Sonntag-Spiel kämpfte, ausgebremst wurde. „Ich sehe im Gegensatz zu den meisten Fußball-Märkten rund um Österreich weiterhin keine deutliche Weiterentwicklung. Wir sind aber jederzeit bereit, über eine andere Art der Vermarktung nachzudenken. Absolute Voraussetzung ist die Einigkeit der Liga“, so Schmidt.
An österreichischem Sport gibt es bei Sky weiters Live-Basketball, womit man sehr zufrieden ist. Eishockey wechselte zu ServusTV. Immer interessant sei der Skisport, betont Schmidt. „Wir sind nämlich nicht der Meinung, dass der per Dekret nur im frei empfangbaren Fernsehen laufen muss.“ Allerdings seien diese Rechte auf Jahre beim ORF. Und auch hier gelte: „Wir eignen uns weder als Junior-Partner noch als Melkkuh“, erklärt Schmidt. Sieben Tage die Woche ein Thema sei Österreich jedenfalls bei Sky Sport News HD, das hierzulande mit sechs Reportern vertreten ist.
Nicht nur TV
Egal ob Live-Sport oder Filme, längst geht es bei Sky nicht mehr um simples Fernsehen. Web, Video on Demand und Mobile spielen eine immer größere Rolle für Abonnenten. Doch es droht Gefahr von Anbietern wie Netflix, maxdome und den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen. Das führt zu Spekulationen über ein „Sky-flix“ für Filme und Serien.
Was Schmidt „weder bestätigten noch dementieren kann. Wir beschäftigen uns immer mit vielen interessanten Innovationen. Unser Anspruch ist auch hier, beste Qualität und Wertigkeit für die Nutzer zu liefern. Das unterscheidet Sky von einer Onlinewelt, die Qualität mit Menge gleichsetzt.“
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