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Song Contest: Verhandeln gegen den Bestbieter

Innsbruck ist laut internem Ranking Bestbieter, Wien liegt an letzter Stelle. Trotzdem soll ORF-Chef Wrabetz an Wien festhalten. Heute wird weiterverhandelt.

Am Dienstag hätte die Entscheidung für den Song Contest schon fallen sollen. Nach sieben Stunden Marathonsitzung und nächtlicher Verlängerung war jedoch klar: So einfach wird es doch nicht. Woran scheitert die Frage, wo Österreich den prestigeträchtigen Event austragen soll? Dem Vernehmen nach am Generaldirektor: Alexander Wrabetz hält an Wien fest.

Geht es rein nach den Zahlen, hat Innsbruck weiter die Nase vorn, wie der KURIER erfuhr: Zu Beginn der Sitzung, an der ORF-Geschäftsführung und Song Contest-Team teilnahmen, legte ESC-Beauftragter Edgar Böhm noch einmal das neueste Ranking nach Zahlen vor: Innsbruck vor Graz vor – offenbar deutlich abgeschlagen – Wien. Technisch sind alle drei Stätten in der Lage, den Song Contest auszutragen, auch der europäische Senderverbund EBU hat keine Präferenz.

Neue Sitzung am Mittwochnachmittag

Am heutigen Mittwochnachmittag saß ab 14.00 Uhr dieselbe Runde wieder zusammen, um weiter zu beraten, wie die Entscheidung um den Song Contest ausgehen soll. Innsbruck hat unterdessen ein weiteres gutes Argument zur Hand: Markus Lange-Swarovski hat sich im Falle eines Zuschlages für Innsbruck zu einer Partnerschaft bereiterklärt, wie die "Tiroler Tageszeitung" schreibt.

Für Innsbruck und Graz spricht dem Vernehmen nach, dass die Städte abseits der TV-Übertragung als Veranstalter auftreten würden. Sollten die Kosten für Catering, Sicherheit oder Mitarbeiter unerwartet steigen, wäre der ORF monetär aus dem Schneider. Für Wien wiederum sprechen Prestigegründe: Die Bundeshauptstadt als Kulisse würde allfällige Sponsoren leichter überzeugen, heißt es von Befürwortern. Auch sei das Fassungsvermögen der Stadthalle bedeutend größer - die zusätzlichen Ticketverkäufe würden ein Plus in Millionenhöhe bedeuten.

Wrabetz entscheidet

Die Entscheidung liegt bei Alleingeschäftsführer Wrabetz. Auch wenn einzelne Stiftungsräte fordern, die billigste Variante müsse zum Zug kommen, ist die Frage des Austragungsortes eine operative Frage und damit nicht Aufgabe der Räte. Sollten die Kosten nicht unerwartet explodieren, hätte Wrabetz demnach auch mit einem teureren Austragungsort Wien kein nachhaltiges Problem im Aufsichtsgremium.

Daneben darf er sich im Hinblick auf eine mögliche Wiederwahl als Generaldirektor im Jahr 2016 aussuchen, welchen Landeshauptmann er mit dem Song Contest vergrämt: Wiens mächtigen Michael Häupl oder den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter.

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