Gackern gegen Putin

Gackern gegen Putin
"Rammelhof" gewinnt am Donnerstagabend mit dem Song "Wladimir (Put Put Putin)" den FM4-Protestsongcontest.

Ist es an der Zeit unsere Instrumente wieder zu zerstören?", fragte Moderator Michael Ostrowski. Die Band "Rotzpipn" fand schon - und die erste Gitarre wurde am Bühnenboden zerschmettert. So begann am Donnerstagabend das Finale des 12. FM4-Protestsongcontests im ausverkauften Wiener Rabenhoftheater. Und genauso actionreich ging es weiter.

Die Sieger des Bewerbes zerstörten ihre Instrumente zwar nicht, beeindruckten aber auch so mit einer energiegeladenen Bühnenshow. "Rammelhof" heißt die Band aus Wien, die mit ihrem Song "Wladimir (Put Put Putin)" Jury und Publikum überzeugen konnte. In Militär-Uniformen hüpften sie über die Bühne, während sie mit der Ukraine-Politik des russischen Präsidenten Putin abrechneten und im eingängigen Refrain immer wieder ins Mikrofon "gackerten". Put Put Putin.

Das Thema ist tagesaktuell, meinte die Jury. Das gefiel, zumal es beim Protestsoncontest ja darum geht, musikalischen Widerstand gegen gegenwärtige Missstände zu leisten. freizeit-Kolumnistin und Jury-Mitglied Vea Kaiser hatte zuvor schon bekrittelt, dass sich der Song der Band "Geschichten im Ernst" zu sehr mit der Vergangenheit beschäftige.

Das sah das Publikum, das via online-Voting über seinen Favoriten abstimmen konnte, anders. "Geschichten im Ernst" wurde mit der Vertonung eines Gedichtes von Widerstandskämpfer Richard Zach zum Gewinner der Internet-Abstimmung und insgesamt Fünfter. Die Plätze zwei und drei gingen an das Duo "Wiener Blond" und "Er ist tot Jim". Applaus hatte sich auch Michael Ostrowski als Moderator des Abends verdient. Während der zahlreichen Umbauarbeiten sorgte er für Unterhaltung, indem er gewohnt humorvoll mit den Finalisten plauderte und immer wieder versuchte, Audiokommentare des Geschehens für die Radiozuhörer abzugeben. Einzig die Schmähs der Jury gingen nicht immer ganz auf.

Protest auch im TV

Der Radiosender FM4 übertrug den Protestsongcontest live, doch auch das Fernsehen war in diesem Jahr erstmals vorort. ORFIII zeichnete das Finale auf und wird es am Samstag ab 22.45 Uhr ausstrahlen.

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