ORF-Radio: Ton wird schärfer

ORF-Radio: Ton wird schärfer
Nachdem Radiodirektor Karl Amon Edgar Weinzettl als Wunschkandidaten der Radio-Innenpolitik-Leitung erkohr, gehen die Wogen weiter hoch.

Der Ton im Streit um die Leitung der ORF-Radio-Innenpolitik wird schärfer. Laut Redakteurssprechern (der KURIER berichtete) hatte der umstrittene Spitzenkandidat Edgar Weinzettl sein Antreten von der Unterstützung von Radio-Chefredakteur Hannes Aigelsreiter abhängig gemacht. Aigelsreiter sprach sich aber für Andreas Jölli aus – und Weinzettl sagte der APA, er sei "falsch zitiert" worden und bereit, das Amt zu übernehmen.

Dagegen protestiert nun Redakteurssprecher Hubert Arnim-Ellissen in einem eMail an ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Bisher, schreibt er, sei ihm Weinzettl "in der bundespolitischen Berichterstattung nicht aufgefallen, weder als Akteur noch als Redakteur, schlechtestenfalls noch als Blockierer für Berichte". Das Gespräch mit Weinzettl, in dem der sein Antreten von der Zustimmung des Chefredakteurs abhängig gemacht habe, sei genau so verlaufen wie beschrieben. Dass Weinzettl jetzt anderes behaupte, beweise, dass "ich seinem Wort nicht vertrauen kann. Innerhalb einer Redaktion ist das eine furchtbar schlechte Voraussetzung zur Zusammenarbeit."

Die Entscheidung über die Personalie liegt nun bei Wrabetz. Die Redakteure sehen in Weinzettl einen "parteipolitisch gewünschten Kandidaten". 2010 gab es ähnlichen Wirbel um die Bestellung von Fritz Dittlbacher zum TV-Chefredakteur, auch er galt als SPÖ-Favorit.

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