"Es wird keinen Kahlschlag im ORF geben"

"Die große Chance", "Das Finale." Die Zuschauer haben entschieden: Per Televoting haben sie "Alexandra Plank und Esprit" gewählt, die sich über den Gewinn von 100.000 Euro freuen können. Moderation: Doris Golpashin, Andi Knoll.Im Bild: Alexandra Plank und Esprit SENDUNG: ORF eins - FR - 09.11.2012 - 20:15 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Ali Schafler. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Wrabetz verwehrt sich gegen Missmanagement-Vorwurf. Der Stiftungsrat habe den Kurs bestätigt

Im ORF nimmt man die Diskussionen über die marode Finanzsituation mit schwarzem Humor. „Jedes Mal, wenn ich die Zeitung aufmache, denk’ ich mir, hab’ ich ein Glück, ich hab’ keine Sendung mehr, die man mir wegnehmen kann“, meinte etwa Peter Rapp, als er am Donnerstag am Sitzungssaal der Stiftungsräte vorbeischlenderte. Denn ob seine „Große Chance“ 2014 wieder die Herbstshow wird, ist zweifelhaft. Der Event ist derzeit nicht budgetiert.

"Es wird keinen Kahlschlag im ORF geben"
Zechner, wrabetz
Noch ist nichts fix, das Budget wird erst im Herbst beschlossen. Aber der von der ORF-Führung eingeschlageneKurssei vom Gefühl her vom Stiftungsrat bestätigt worden, sagte Generaldirektor Alexander Wrabetz nach der Sitzung. Etwas anders sahen das einzelne Stiftungsräte: „Ohne Reformen keine Zustimmung“, hieß es da.

Geplant sind Einsparungen von 80 Millionen, die zum Gutteil von der Programmseite kommen.„Einen Kahlschlag wird es nicht geben“, versicherte ORF-Finanzdirektor Richard Grasl. Man sei aber „am Minimum der Leuchttürme im Programm“ angelangt, betonte Fernsehdirektorin Kathrin Zechner.

Ausnahmejahr

Der Programmfokus liegt 2014 klar auf dem Sport. Etwa 100 Millionen Euro werden dafür ausgegeben. „Ein Ausnahmejahr“, wie fast entschuldigend betont wurde. Highlights sind die Olympischen Winterspiele und die Fußball-WM. Weniger Mittel gibt’s dementsprechend, die Information ausgenommen, in allen anderen Programmfarben und ORF-Bereichen. Das Radio Symphonie Orchester und das Film-Fernseh-Abkommen bleiben aber.

Erneut äußerten Räte und ORF-Chef die Hoffnung, dass die Politik nach den Wahlen doch die Gebührenrefundierung durchwinken werde. „Medienpolitik bedeutet auch, dicke Bretter zu bohren“, meinte dazu Wrabetz. Er schlug vor, jenen Teil der Gebühren herzunehmen, der derzeit ins Budget fließt – allerdings auch wieder indirekt dem Medienwesen zugute kommt. Ein „rigoroses Sparprogramm“ werde es trotzdem geben.

Den Vorwurf des Missmanagements, weil der ORF wegen des Wegfalls der befristeten Refundierung finanziell zu straucheln droht, wies Wrabetz gegenüber dem KURIER zurück. Der ORF sei eines der zukunftsfähigsten Unternehmen und werde seinem Kernauftrag, Vielfalt zu bieten, nachkommen.

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