ORF-Filmchef gegen Förderungsverpflichtung

Mis warnt vor "Aufweichung der Unabhängigkeit"
Heinrich Mis versteht zwar den Unmut der Filmbranche, sähe aber in Gesetz "Aufweichung der Unabhängigkeit".

Der Filmchef des ORF, Heinrich Mis, versteht den Unmut der Filmbranche wegen der drohenden Kürzungen des Senders bei heimischen Produktionen. Der "Grant" vieler Betroffenen sei durchaus nachvollziehbar, so Mis zur APA. "Und es wird nicht mit diesen Forderungen und diesem Protestvideo zu Ende sein", sagte er hinsichtlich einer Petition und mehrerer Protestvideos der "Filmfernsehfreunde".

Dass diese in einer Petition die verpflichtende Verwendung von 20 Prozent der Gebührengelder für heimische Produktionen fordern, versteht er zwar. Allerdings kann er die Forderung nicht unterschreiben, wie der ORF-Filmchef erklärte. "Wenn man der Politik erlaubt, eine verpflichtende Verteilung der Finanzen vorzugeben, dann wäre das eine Aufweichung der Unabhängigkeit. Interventionen wären damit Tür und Tor geöffnet."

Als wesentlicher Partner der Filmbranche sieht sich der Fernsehfonds, wie Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der RTR-GmbH und zuständig für den Fachbereich Medien, am Freitag sagte. "Wir sind der größte Fernsehförderer im gesamten deutschsprachigen Raum." Jährlich stehen dafür 13,5 Mio. Euro bereit, im Vorjahr wurden beispielsweise 49 Produktionen gefördert. Diese Mittel seien es auch, die es etwa dem ORF ermöglichen würden, "Gebühren- und Werbegelder als Hebel zu sehen", argumentierte Mis.

Kommentare