ORF: "Besser in den Nachmittag starten"

ORF: "Besser in den Nachmittag starten"
Der ORF stellt den ORF2-Nachmittag neu auf: Start ist am Montag mit dem neuen Magazin "heute mittag" (13.15 Uhr).

Etwa 600.000 Österreicher schauen tagsüber fern. Und sie tun es gerne mit RTL oder Sat.1. Der ORF kämpfte zuletzt mit Problemen: Nach der Mittags-"ZiB" um 13 Uhr brachen die Marktanteile drastisch ein. Die neue Mittags- bzw. Nachmittagsstrecke, die ORF 2 am Montag einführt, soll Stabilisierung bringen.

Größte Neuerung ist das Mittagsmagazin "heute mittag", das um 13.15 Uhr beginnt. Eine Probesendung, die der KURIER vorab sah, enthielt Beiträge über einen aktuellen Verkehrsunfall, illegale Schnapsbrenner, Kate Middletons Halbnackt-Fotos ... "eine Mischung aus Chronik, Konsumentenschutz, Kultur, Sport und Society," wie ORF-Entwicklungschef Stefan Ströbitzer erklärt. "Die Sendung fängt aktuell an und wird dann breiter." Thematisch sei sie auch als Ergänzung zur vorangegangen Nachrichtensendung gedacht. "Die 13-Uhr-ZiB kann sich mehr auf Themen wie Politik und Wirtschaft konzentrieren."

Moderiert wird "heute mittag" abwechselnd von Martin Ferdiny und Ute Pichler. Er oder sie moderiert mit "heute österreich" um 17.05 Uhr auch den Auftakt zur spätnachmittäglichen Magazinstrecke. Dazwischen, wie gehabt: "Frisch gekocht", zwei Telenovelas und die "Barbara Karlich Show". Um 17.30 Uhr folgt "heute leben" mit Verena Scheitz und Wolfram Pirchner (Außenmoderatorin: Elisabeth Engstler) und leichteren Themen wie Lifestyle, Genuss, Tratsch. "heute konkret" um 18.30 Uhr mit Claudia Reiterer und Martina Rupp ist auf Konsumentenschutz spezialisiert.

Landesstudios

Inhaltlich sollen die Sendungen eng miteinander verschränkt werden. Tagesthemen ziehen sich durch, andere ORF2-Sendungen – wie zum Beispiel der "Report" – werden angeteasert. Verschränkung ist auch das Motto der redaktionellen Strukturen: "heute mittag", "heute österreich" und "heute leben" werden von einer – von Brigitte Handlos geleiteten Redaktion – betreut. Die wiederum Unterstützung von zahlreichen anderen Redaktionen bekommt: Vor allem die Landesstudios werden in die Pflicht genommen. Eine neuartige Übertragungstechnik ermöglicht zudem die unkomplizierte Zuschaltung von Reportern.

Ziel der Umstellung – Teil von Fernsehdirektorin Kathrin Zechners viel zitierter "Programmreformkette" – ist es, "besser in den Nachmittag zu starten", sagt Ströbitzer. "Es gibt in dieser Zeitzone viel zu holen. Wir wollen den Sehern ein besseres Angebot mit österreichischen Inhalten bieten."

Im nächsten Schritt der ORF-Programmreform soll der ORFeins-Vorabend neu aufgestellt werden.

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