Nicht nur bei Sehern beliebt

Nicht nur bei Sehern beliebt
Diesmal aus der Wachau, in Führung liegt aber Kärnten.

14 Jahre, 27 Ausgaben, Alfons Haider: Die Starnacht ist eine fixe Größe im ORF-Programm geworden. Heute, 20.15 Uhr ist es wieder so weit: Die Wachau ruft, und Haider begrüßt Künstler wie Andrea Berg, Umberto Tozzi, Beatrice Egli und andere Schlagergrößen – "inmitten des UNESCO-Kulturerbes mit einzigartigem Blick auf Dürnstein", wie der ORF betont.

Nicht nur wegen solcher PR-Floskeln ist die "Starnacht" für Landeshauptleute ein begehrtes Zuckerl, das den Scheinwerfer auf ihre Regionen richtet. Diesmal ist Erwin Prölls Bundesland in Szene gesetzt, bereits das dritte Mal gastiert die Starnacht in der Wachau und strahlt von dort bis nach zu den Nachbarn aus: Erstmals ist der Bayrische Rundfunk (BR) mit an Bord. Eine deutschlandweite Ausstrahlung soll bei künftigen Events in Planung sein. Die heurige "Starnacht am Wörthersee" wurde vom Schweizer Fernsehen übernommen. "Für das nächste Jahr wird es demnächst Gespräche zur Fortsetzung der Kooperationen geben", heißt es dazu aus dem ORF. Bessere Tourismuswerbung zur Hauptsendezeit kann man sich kaum wünschen. Die Fördermittel der betroffenen Bundesländer sind eine gute Investition und kommen auch dem ORF zugute.

Kärnten voran

"Starnacht"-Spitzenreiter bleibt Kärnten. Ganze 15-mal ging die Gala am Wörthersee über die Bühne und belebte damit ein kriselndes Kapitel karinthischer Kulturpolitik: Die schwer defizitäre Wörtherseebühne.

Heuer wurde noch einmal die ORF-Gala abgewartet, ehe mit dem Rückbau der überdimensionierten Bühne begonnen wurde.

Fünf Mal gastierte das Event im Montafon, danach kommt in der Rangliste bereits Niederösterreich. Fixiert für 2015 sind sowohl der Wörthersee (Nummer 16) als auch die Wachau (Nummer 4).

In Wien fand die Gala erst zwei Mal statt, der mächtige Bürgermeister Michael Häupl darf sich aber demnächst ohnehin über den Song Contest freuen.

Stadl-Konkurrenz

Die Gala, die bei der Politik so gut ankommt, gilt auch als stärkster Konkurrent eines der tradionellsten Formate im Bereich Schlager und volkstümliche Musik: Der "Musikantenstadl" wird seit Längerem von Einstellungsgerüchten ab 2016 begleitet – zugunsten der "Starnacht". Schon seit vier Jahren gibt es nur mehr fünf Stadl pro Jahr (zu Erfolgszeiten waren es doppelt so viele). Die ARD soll aussteigen wollen. "Es gibt keine Pläne, den ,Musikantenstadl‘ durch die ,Starnacht‘ zu ersetzen", versichtert man aber im ORF .

Bleibt die Frage: Wird Alfons Haider auch in Hinkunft moderieren? "Derzeit gibt es keine Pläne für einen Moderatorenwechsel."

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