Neue Doku über den Jahrhundertdirigenten

Neue Doku über den Jahrhundertdirigenten
In seiner Dokumentation "Karajan – Das zweite Leben" beleuchtet Regisseur Eric Schulz das musikalische Vermächtnis des Maestros. Am 25.12. um 20.15 Uhr auf Servus TV.

Schneller, höher, weiter, besser – das waren die Maximen, nach den Herbert von Karajan lebte. Und der Jahrhundertdirigent war ein Perfektionist. In künstlerischer wie in technischer Hinsicht. Mit seiner Dokumentation „Karajan – Das zweite Leben“ beleuchtet Regisseur Eric Schulz das musikalische Vermächtnis des Maestros.

Karajan bei Aufnahmen, Karajan im Tonstudio, Karajan in Interviews, Karajan im Rückblick seiner Weggefährten: Schulz, der auch für die erste (und preisgekrönte) Doku über den Dirigenten Carlos Kleiber verantwortlich war, zeichnet ein sehr differenziertes Bild des Technik-und Kontrollfreaks Karajan.

Anhand noch nie gezeigter Filmaufnahmen (inklusive diverser Telefongespräche) entsteht ein vielschichtiges Porträt jenes Mannes, der auch maßgeblich an der Entwicklung der modernen Aufnahmetechnik und der CD beteiligt war.

Als „Regisseur der Musik“ wird Karajan einmal treffend beschrieben; der Maestro selbst träumt in einem Interview von der Unsterblichkeit seiner Aufnahmen und betont: „Ich komme ganz sicher wieder.“

Pionier der Moderne

Karajan würde sich im Grab umdrehen, weil er das Internet-Zeitalter nicht mehr erlebt hat“, erklärt etwa Peter Alward, der heutige Leiter der Salzburger Osterfestspiele und damaliger EMI-Produzent. Aber auch Top-Geigerin Anne-Sophie Mutter, Sängerin Brigitte Fassbaender, diverse Musiker der Berliner Philharmoniker und vor allem die Tontechniker kommen zu Wort. In verklärten Erinnerungen schwelgen die einen, kritische Worte finden andere Ex-Mitarbeiter.

Schulz’ sehr sehenswerte, 90-minütige Dokumentation gewährt bis dato noch nie gezeigte Einblicke in Karajans Studioarbeit – hinreißend etwa die Telefonate des Dirigenten mit seinem Tonmeister Günter Herrmanns. „Karajan besaß Charisma schon beim Salatessen“, sagt Anne-Sophie Mutter. Diese Doku belegt das auf beeindruckende Art und Weise.

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