Aufschrei! Twittern gegen Sexismus

Aufschrei! Twittern gegen Sexismus
Die Folgen der Brüderle-"Affäre": Unter dem Hashtag #aufschrei tut sich auf Twitter eine riesige Sammlung an Erfahrungen mit sexueller Belästigung auf.

Eine schlüpfrige Aussage hier, ein Handkuss da: Rainer Brüderles im Stern dokumentiertes Verhalten einer Reporterin gegenüber hat nicht nur die offiziellen Medien gefüllt. Auch die sozialen Netzwerke waren gespickt mit Häme. Aber der Vorfall hat nicht nur zu einer Debatte über die Führungskompetenz des FDP-Politikers ausgelöst, sondern auch eine Welle an Empörung über sexuelle Belästigung im Alltag losgetreten: Vor allem auf Twitter machten sich viele Frauen – und Männer ihrem Ärger Luft.

Unter dem Hashtag #Aufschrei findet man mittlerweile tausende Tweets, die eines zum Inhalt haben: Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen jedweder Art. Autorin Sybille Berg schildert in dem öffentlichen Forum ihre Erfahrungen genauso wie Twitter-User, die unter einem Aliasnamen ihre Geschichte anonym mit der Welt teilen.

Vorgeschichte

Auslöser war ein Blog-Beitrag von Maike Hank in der Nacht auf Freitag auf kleinerdrei.org mit der Kernaussage: "Wir haben uns so an sexuelle Übergriffe jeglicher Art im Alltag gewöhnt, dass wir manchmal vergessen, uns dagegen zu wehren". Sie ruft darin auf, dem Beispiel von Laura Bates zu folgen, die als Betreiberin der Seite everydaysexism.com eine Aktion ins Leben gerufen hat, unter dem Twitter-Hashtag #ShoutingBack sexuelle Belästigung auf der Straße sichtbar zu machen.

Anne Wizorek, ebenfalls Bloggerin auf kleinerdrei.org und als Userin @marthadear auf Twitter, schlug schließlich zur Bündelung solcher Beiträge den deutschsprachigen Hashtag #Aufschrei vor – und eine Twitter-Revolution kam ins Rollen. Kaum jemand wird derzeit auf seiner Timeline an Tweets zu dem heiklen Thema vorbeikommen. In unserem Storify (unten) haben wir einen kleinen Teil davon zusammengefasst.

Kommentare