Monty Python: Alter Komödiant, was nun?
Einer fehlt: Graham Chapman verstarb 1989. Die übrige Belegschaft der wohl wichtigsten britischen Comedytruppe aller Zeiten erfreut sich auch im Seniorenalter bester Gesundheit. John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin feierten mit ihrer Wiedervereinigung ein frenetisch bejubeltes Comeback.
Fünf alte Herren verzauberten einmal mehr die Welt, und zwar ordentlich. Kaum ein anderes Comeback löste einen derartigen Hype aus. Kein Wunder: Ihre Sketches sind in das kulturelle Weltwissen eingegangen.
Mit der TV-Serie "Flying Circus" oder Kinofilmen wie "Das Leben des Brian" oder "Die Ritter der Kokosnuss" begeisterten sie von 1969 an kindliche Geister ebenso wie Erwachsene mit Hang zum schwarzen Humor.
Bilder: Vier Jahrzehnte schräger Brit-Humor
Jesus-Persiflage "Das Leben des Brian"
Monty Python's "Der Sinn des Lebens"
"Die Ritter der Kokosnuß"
Setfoto aus "Der Sinn des Lebens"
"Das Leben des Brian"
"Das Leben des Brian"
"Der Sinn des Lebens"
Berühmter Sketch "Ministry of Silly Walks"
Spam tauchte immer wieder in der Welt der Pythons auf.
Michael Palin in "Das Leben des Brian"
Eines der zahlreichen Solo-Projekte der Python-Mitglieder: John Cleese in der Serie "Fawlty Towers" über einen heillos überforderten Hotelmanager.
"Die Ritter der Kokosnuß" - Regie führten Terry Gilliams und Terry Jones (re.)
Die Pythons als Musical: "Spamalot"
Als Filmregisseur am erfolgreichsten: Terry Gilliam
Auch Terry Jones war als Regisseur tätig.
Berühmt wurde er auch für diesen Sketch: "Mr. Creosote" in "Der Sinn des Lebens"
Musical "Spamalot" in Deutschland
Gilliam, Jones, Cleese, Palin
Cleese, Palin und Chapman in "Das Leben des Brian"
Wiederauferstehung
Dass die fünf Comedians im Jahr 2014 als Stars wieder auferstanden sind, hat nicht zuletzt mit der langen dramaturgischen Pause zu tun, die sie am Höhepunkt des gemeinsamen Erfolges einlegten: 1980 standen sie das letzte Mal gemeinsam auf einer Bühne, 1983 lösten sie sich auf. 1998 trafen sich die "Pythons" zu einer einmaligen Reunion in Aspen.
16 Jahre später traten die mittlerweile ergrauten, aber kein bisschen greise gewordenen Herren für zehn letzte Shows noch einmal vor die Weltöffentlichkeit. Die 20.000 Plätze für die erste Show waren binnen 44 Sekunden ausverkauft.
Am Sonntag ist der letzte der zehn Live-Auftritte angesetzt, der in 2500 Kinos weltweit live übertragen wird. In Österreich ist man in den Cineplexx-Kinos Wienerberg, Hohenems, Graz, Linz, Salzburg City, Wörgl, Villach, Wiener Neustadt und im Village Cinema Wien Mitte ab 20 Uhr dabei. Wer keine Tickets mehr ergattert, kann sich mit der TV-Übertragung trösten: Arte zeigt den Auftritt ebenfalls live - am Sonntag als Livestream und am 30. Juli um 21.30 Uhr als Aufzeichnung im Free-TV.
Wenig Neues
Für die fünf alten Herren ist nach heute übrigens endgültig Schluss, wie sie bereits bekannt gegeben haben. Das Kapitel Monty Python wird wieder ad acta gelegt, eine Wiederaufnahme erscheint nicht nur wegen des fortgeschrittenen Alters der Protagonisten mehr als fraglich.
Somit haben die Pythons mit den zehn Mega-Events sich und ihrer Humorkunst ein Denkmal gesetzt. Nicht nur im übertragenen Sinn: Nahe der Tower Bridge liegt seit dieser Woche ein riesiger blauer Papagei auf dem Rücken, der an den beliebtesten Sketch der Gruppe erinnert. Darin versucht John Cleese vergeblich, einen toten blauen (Achtung, Lachen: norwegischen) Papagei umzutauschen, der mit dem Rücken am Boden des Käfigs liegt.
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