Standard muss harten Sparkurs fahren
Die jüngst von Standard-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann eingeräumten heftigen Anzeigen-Einbrüche insbesondere im Stellenmarkt haben nun massive Folgen für dessen Mitarbeiter. Dienstabend wurde die Belegschaft im Rahmen einer Betriebsversammlung über Einschnitte beim Personal informiert. Ein Sozialplan und eine Mitarbeiter-Stiftung sind bereits ausverhandelt.
"Wir wären durch die Krise gerne mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegangen, aus jetziger Sicht müssen aber konzernweit die Personalkosten um 10 Prozent gesenkt werden", heißt es in dem der Austria Presse Agentur vorliegenden "Maßnahmenkatalog" der Standard-Gruppe. 2012 hatte das Unternehmen noch einen Umsatz von 63,2 Millionen Euro, ein positives Ergebnis (EGT) von 142.000 Euro und 390 Mitarbeiter. An Spekulationen, wie viele Mitarbeiter tatsächlich gehen müssen, wolle er sich nicht beteiligen, erklärte Bergmann gegenüber atmedia.at. Die Planungen seien "noch nicht abgeschlossen".
Kernaufgaben
Puncto "Zielbild" werde sich die Standard Medien AG künftig auf "Kernaufgaben" konzentrieren. Die Eigentümerstruktur (mehrheitlich Oscar Bronner Privatstiftung) werde stabil bleiben, die Zeitung bleibe auch am neuen Standort in Wien-Mitte und auch an den Erscheinungstagen und -rhythmen soll sich nichts ändern. "Die verkaufte Auflage soll zumindest stabil gehalten werden, die Menge der kostenlosen Verbreitung aber soll reduziert werden. Wir werden auch unsere Marketingkooperationen, -veranstaltungen und -aktivitäten einschränken." Und: "Wir reduzieren redaktionellen Leistungsumfang und fokussieren uns auf unsere journalistische Kernkompetenz", heißt es im Papier.
Das Management kündigt auch Weiterentwicklungen an: So soll bereits im ersten Halbjahr 2014 die Neugestaltung der Wochenendausgabe umgesetzt werden. Online sollen spezifische Formate rund um das Thema Datenjournalismus sowie Live-Ticker weiterentwickelt und der User Generated Content ausgebaut werden.
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