ORF beseitigt den letzten Asbest

Der ORF ist nun asbestfrei: Diskret wurden die letzten Reste entfernt – Gefahr bestand keine mehr.
Ende Februar wird der letzte Rest des gefährlichen Dämmstoffes vom Küniglberg entfernt.

Die Großbaustelle ORF ist gerade dabei, die letzten Reste einer heiklen Bauvergangenheit zu beseitigen. An allen Ecken und Enden des Hauses wurde in der Errichtung Asbest verwendet: Als Brandschutz und als Lärmschutz. Anfang der 90er-Jahre gab es eine erste Sanierung, bei der die größten Gefahrenquellen ausgeräumt wurden: Verschalungen ganzer Wände (Lärmschutz) wurden beseitigt und saniert. Übrig blieben vereinzelte Reste und eine Zwischendecke im großen Technikraum.

Diskretion

Die Arbeiten blieben nach außen hin diskret, was auch notwendig war, denn einzelne Asbestrückstände befanden sich auch im großen Sendesaal des Küniglbergs, dem „Z1“, in dem im Herbst die „Große Chance“ veranstaltet wurde. Nachdem es vor einer Folge kurz Alarm um eine – harmlose – Asbestmessung gegeben hatte, wurden die Sanierungsarbeiten auf Jahresende verschoben.

Ende Jänner soll das Studio gemäß KURIER-Informationen von allen Asbestrückständen befreit sein. Spuren der Substanz befanden sich etwa hinter Abdeckungen. Gefahr für die Zuseher habe nie bestanden, heißt es.

Schon im Oktober betonte der ORF: „Messungen haben ergeben, dass in der Luft keine Asbestbelastung vorhanden ist.“ Vorsichtshalber wurden die Arbeiten dennoch auf die Zeit nach großen Produktionen vertagt.

Eine weit größere Fläche fiel im Zentralen Maschinenraum (ZMR) im Erdgeschoß des ORF-Zentrums an. Rund 500 Deckenfläche sollen reines Asbest gewesen sein. Solange sie intakt war, bestand keine Gefahr für die Techniker, aber ein Besenstiel, der gegen die Decke stößt, hätte gereicht, den Raum zu kontaminieren. Der Maschinenraum wurde im Herbst saniert und ist nun asbestfrei.

Übrig bleibt noch ein Traforaum, der bis Ende Februar von Resten des krebserregenden Dämmmaterials befreit werden soll. Auch im für nur wenige Mitarbeiter zugänglichen 7. Stock waren Rückstände zu beseitigen.

Das Thema Altlasten ist damit für den ORF wohl abgeschlossen, nur in abgekapselten Leitungen findet sich Problemstoff noch. Von diesen geht aber keine Gesundheitsgefahr aus.

Umbaupläne

Soweit, so sicher. Was immer noch offen ist: Wie soll der ORF künftig räumlich aufgestellt sein? An St. Marx als Ausweich-Option glauben auch Menschen mit viel Fantasie nicht mehr, bleibt also zu klären, ob der ORF wirklich alle Unternehmensteile am Küniglberg zusammenzieht.

Große Niederlassungen hat der Öffentlich-Rechtliche mit dem Funkhaus in Wieden und mit dem Ö3-Haus in Heiligenstadt. Am 6. März tagt das oberste ORF-Gremium Stiftungsrat zum ersten Mal im neuen Jahr. Bis dorthin sollte eigentlich eine Antwort auf dem Tisch liegen.

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