Kronehit kritisiert ORF für Digital-Radio-Pläne

Ernst Swoboda, Geschäftsführer von Kronehit, will "Angriff auf UKW" nicht mitragen
Für Kronehit-Chef Swoboda ist der Digital- und Webkanal FM21 die Hintertür für ein neues, zusätzliches ORF-Radio.

Voraussichtlich mit April soll der Testlauf für ein Digitalradio in Österreich starten. Wie atmedia.at berichtete, plant der ORF dafür den Start eines neuen jungen Sender (Arbeitstitel FM21). Einen solchen Beschluss hat die ORF-Führung auf ihrer Klausur präsentiert.

Beim Hauptkonkurrenten im Segment der jungen Hörer, Kronehit, schrillen nun die Alarmglocken. Denn für dessen Geschäftsführer Ernst Swoboda treibt der ORF "ein doppeltes Spiel".

18 Sender stehen derzeit auf der Liste für das Test-Bouquet für das Digitalradio Österreich. Der ORF ist mit einem Format Ö3+ gelistet. Der ORF kann sich nämlich (laut Paragraf 4g ORF-Gesetz) an einem Probebetrieb nur beteiligen, wenn er beabsichtigt, ein bestehendes Programm wesentlich zu verändern. In diesem Fall zum Beispiel, Ö3 relevant zu verjüngen. Ansonsten gelten die Schranken des gesetzlichen Versorgungsauftrages, die auch schon – zumindest vorerst – die Pläne für das Musik-Online-Fernsehen Ö3 visual scheitern ließen.

Verarschung

Und das ist für Swoboda genau der Punkt: "Der ORF versucht hier nun das Gesetz zu umgehen. Er gibt offenkundig nur vor, dass er Ö3 wesentlich verändern will. In Wirklichkeit findet eine Verarschung des Gesetzgebers und der Medienbehörde statt, die den Probebetrieb genehmigen muss." Tatsächlich werde nämlich der Testlauf für einen neuen zusätzlichen Sender gefahren. "Am Ende des Digital-Probebetriebs wird der ORF natürlich nicht Ö3 wesentlich abändern. Er wird aber mit der guten Performance und der Nachfrage des Marktes für den jungen Sender argumentieren und von der Politik eine Ausweitung seines Versorgungsauftrages und ein weiteres UKW-Radio einfordern. Da wird von der ORF-Führung ein doppeltes Spiel gespielt", ist der Kronehit-Geschäftsführer verärgert.

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