Jacques Offenbach und Nazis als Krimistoff

Kommissar Marthaler (Matthias Koeberlin) hat mit einem komplexen Fall und Fehlern seines Teams zu kämpfen
Bei "Kommissar Marthaler – Partitur des Todes" (20.15, ZDF) geht es um mehr als den Fall.

Auf einem Restaurant-Schiff werden fünf Menschen, darunter ein Staatssekretär, erschossen, der Besitzer ist nicht auffindbar und es gibt kein erkennbares Motiv. Kommissar Marthaler (Matthias Koeberlin) hat schlechte Karten bei einem Fall, bei dem erst spät klar wird, worum es wirklich geht.

Diese zweite Ausgabe eines "Kommissar Marthaler"-Streifens ist ein dichter Film, der viel nachts spielt. "Für uns waren zwei Dinge wichtig: Wir wollten möglichst viel Atmosphäre, aber trotzdem einen gewissen Realismus. Gleichzeitig hat der Film ein hohes Tempo und versucht, immer die Spannung zu halten", erläutert Regisseur Lancelot von Naso seine Arbeit.

Die Vorlage lieferte ein Roman von Jan Seghers, der sich durch einen besonderen Plot auszeichnet. "Ich wollte unbedingt einen Kriminalroman erzählen vor dem Hintergrund des größten deutschen Verbrechens. Die NS-Zeit ist ja auch eine Kriminalgeschichte. Das reizte mich", erklärte Seghers der dpa. Für Inspiration sorgten zudem aktuelle Ereignisse, etwa die Wiederauffindung des verloren geglaubten letzten Akts von Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" in Paris. Das Ergebnis schließlich ist ein komplexer Krimi, den Seghers für nicht verfilmbar hielt. Aber: "Sie haben etwas Eigenes, Neues geschaffen und dabei die Atmosphäre des Buches aufs Wunderbarste bewahrt."

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