"House of Cards" ab November im ORF

Die mit drei Emmys ausgezeichnete US-amerikanische Politserie " House of Cards" startet am 10. November im ORF. Die dreizehn Episoden mit Kevin Spacey in der Rolle des durchtriebenen Kongressabgeordneten Francis Underwood werden immer sonntags um 23.00 Uhr auf ORF eins als deutschsprachige Free-TV-Premiere gezeigt, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. In weiteren Rollen sind Robin Wright und Kate Mara zu sehen.
Pionier
Die vom Online-Videodienst Netflix und Sony Pictures Television produzierte Serie konnte sich als erstes rein fürs Internet konzipierte Format bei den US-Fernsehpreisen Emmys über Auszeichnungen freuen. Insgesamt war "House of Cards", das lose auf der gleichnamigen BBC-Vorlage basiert, in neun Kategorien nominiert. Als Regisseur konnten für die US-Umsetzung u.a. David Fincher und Joel Schumacher gewonnen werden. Für ORF-Film- und Serienchefin Andrea Bogad-Radatz ist es "ein ganz besonderes Serienhighlight", das "nicht nur einen Überraschungserfolg bei Zuschauenden und Kritik landete, sondern auch neue Maßstäbe in der Produktion von Qualitätsserien setzt".
Zeitnah zu USA
Die zweite Staffel von " House of Cards" soll voraussichtlich im Februar kommenden Jahres auf Netflix starten. Heimische Fans der Serie haben über den Bezahlsender Sky die Gelegenheit, diese Folgen bereits wenige Tage nach der US-Premiere zu sehen, wie es zuletzt in einer Ankündigung hieß. Die erste Staffel wird auf Sky Atlantic HD wiederum ab 9. Jänner 2014 von Montag bis Freitag um 23.00 Uhr wiederholt.
Die neue Art des Erzählens, vielschichtig und komplex. Die aufwendigen Produktionen, mit Millionenbudget, als Kinofilme in Serienlänge: Die Revolution im Fernsehen ist in aller Munde.
Kein Wunder also, dass zahlreiche Hollywoodstars einem festen Vertrag in einer Serie einem Hollywood-Engagement den Vorzug geben. Schauspieler wie Kevin Spacey (" House of Cards") oder Diane Kruger haben alte Berührungsängste längst überwunden (zur Bildergalerie). Aktuellstes Beispiel: Michael Douglas ist als "Liberace" in dem gleichnamigen Film von Steven Soderbergh zu sehen. Der Film startet am Donnerstag in den österreichischen Kinos - lief zuerst aber auf dem amerikanischen Kabelsender HBO.
Neuer Mut
Serien wie "Homeland", " Breaking Bad" oder "Game of Thrones" haben bewiesen, dass Kritikerlob und Zuschauererfolg im Fernsehen kein Widerspruch mehr sind - im Gegenteil. Das Fernsehen ist der neue Platz, auf dem kontroverse Themen behandelt werden, sich Drehbuchautoren austoben und Regisseure verwirklichen können. So konnte Steven Soderbergh seinen vielbeachteten Film über den schwulen Pianisten erst mit der Hilfe von HBO realisieren. Keines der großen Hollywoodstudios soll sich über den kontroversen Stoff getraut haben.
Der US-Sender hatte ab Mitte 90er-Jahre mit aufwendig produzierten und komplex erzählten Serien wie "Oz" und "The Sopranos" einen Paradigmenwechsel eingeleitet und steht seitdem als Synonym für die neue Qualität im US-Fernsehen. Dass die Produktion des Senders nun über Umwege ins Kino kam, ist auch dem Erfolg bei den US-Fernsehpreisen Emmys Mitte September geschuldet, wo "Liberace" zu den großen Abräumern zählte.
Diane Kruger brachte es im Interview mit zeit.de über ihre neue TV-Serie "The Bridge" (Details in der Bildergalerie) auf den Punkt: "Die Leute, die in Amerika am häufigsten ins Kino gehen, sind laut Statistik zwischen 15 und 25 Jahre alt. Die wollen 'Iron Man' sehen und Komödien. Da bleibt nicht viel vom Budget übrig für ein reiferes Publikum".
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