Die News kommen jetzt live aus dem Wohnzimmer

Die News kommen jetzt live aus dem Wohnzimmer
Mit "Guten Abend Österreich" macht der Privatsender PULS4 ab Montag (18.45 Uhr) die News zur "Show".

Mit einer Stunde Info (News, Gesellschaft, Service, Sport, Wetter) startet am Montag das tägliche Programmprojekt von PULS 4. Thomas Mohr, Norbert Oberhauser und Corinna Milborn moderieren. Dem KURIER erklärte Milborn vorab, wie der Abend wird.

KURIER: Sie sind seit September bei PULS 4. Ist die neue Sendung auf Ihrem Mist gewachsen?
Corinna Milborn:
Nein, die Idee gibt es schon länger.

Hat das mit den Plänen des ORF zu tun, die „Zib 20“ auszubauen, oder reagiert der ORF ?
Das ist parallel gelaufen. Und wir reagieren nicht, sondern wir wollten eine fette neuartige gute Nachrichtensendung machen, die anders ist. Es gibt dafür in ganz Europa kein Vorbild, wir wollen etwas eigenes machen.

Versucht PULS 4 damit, aus der Schmuddelecke von Topmodel und Schönheitschirurgie rauszukommen? Will man sich ein seriöseres Image aufbauen?
Das sehe ich nicht so, schließlich hat auch der ORF Realityshows und Musikantenstadel.

Die News kommen jetzt live aus dem Wohnzimmer
corinna milborn
Was soll anders werden?
Wir arbeiten an einer neuen Art der Beitragsgestaltung. Wir wollen weg von diesem Wechsel, den wir gewohnt sind: Anmoderation-Beitrag, und so weiter. Wir bestimmen die Tagesthemen, und überlegen, wie wir sie auflösen. Dafür haben wir einen Werkzeugkasten – „Segment Producing“ nennt sich das – da gibt’s einen Beitrag, der deckt einen Teil ab, dann eine Live-Schaltung, eine Analyse und vieles mehr. Eine Magazin-Story besteht ja auch aus mehreren Elementen: Text, Fotos, Interview, Grafik, Umfrage... Das wollen wir im Fernsehen umsetzen.

Klingt wie in der Schule: Sachunterricht statt Frontalunterricht.
Es ist eine neue Form des Erzählens.

Im Pressetext steht, es wird „Haltung statt Meinungslosigkeit“ gezeigt. Heißt was?
Wir sind nicht ans ORF-Gesetz gebunden. Daher dürfen wir eine Meinung äußern. Es gibt Themen, zu denen es eine geschlossene Haltung der Redaktion gibt, etwa, wenn’s um Steuergeldverschwendung geht, oder um Transparenz. Dazu äußern wir uns als Redaktion, auch in Kampagnenform.

Für Transparenz und gegen Steuergeldverschwendung sein ist nicht ungewöhnlich. Es wird da kaum Kontroversen geben.
Meistens haben wir durchaus verschiedene Positionen, es ist ja nicht so, dass wir dort Theater spielen. Wir sind drei Moderatoren im Studio und werden diese verschiedenen Standpunkte auch zeigen. Und wir werden polarisierende Meinungsmacher einladen.

Wie schaut es mit Auslandsnachrichten aus? Haben Sie Korrespondenten?
Am Anfang kommen vor allem Agenturen zum Einsatz. Wir bauen aber gerade ein Netzwerk mit Partnern auf. Und arbeiten auch mit Printmedien zusammen, mit den Reportern, die die vor Ort haben. Wir haben darüber hinaus auch Zugriff auf Pro7 und Sat1, nachdem wir in deren Gruppe sind. Bei großen Ereignissen sind wir vor Ort.

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