Wallander ist zurück

Kenneth Branagh
Die ARD zeigt ab Freitag drei neue Fälle für "Wallander".

Die Rolle mache ihn gebeugt und buckelig, seufzt der britische Schauspielstar Kenneth Branagh. Trotzdem schlüpft er zum dritten Mal in sie: Ab 28. 12. (21.45, ARD) löst Branagh als „Kommissar Wallander“ drei neue Fälle: „Ein Mord im Herbst“, „Hunde von Riga“ (30. 12., 21.45) und „Vor dem Frost (6. 1., 21.45). Dabei bekommt es Wallander mit internationalen Mädchenhändlern, der Russen-Mafia und einem religiösen Fanatiker zu tun.

In Teil eins zerbricht seine Lebensgemeinschaft mit Vanja, dafür erklärt ihm Tochter Linda in Teil drei, dass er Opa wird. Ende so gut, wie’s bei Wallander halt geht, dem ewig mürrischen, schwermütigen Ermittler.

Schwere Rolle

„Es ist tatsächlich so, dass man sich schwerer fühlt, wenn man diese Rolle spielt. Als ich die neuen Drehbücher las, fühlte ich mich richtig bedrückt. Selbst meine Haut schien zu hängen. Ich sah in den Spiegel und dachte, mein Vater schaut zurück. Es war, als ob die ganze Last, die Wallander durchs Leben schleppt, auf meinen Schultern lasten würde.“

Stimmt. Der von Bestsellerautor Henning Mankell erfundenen Figur missglückt das Glücklichsein. Auch in diesen drei Episoden fällt er in alte (auch Trink-)Gewohnheiten zurück. Die Stimmung der Filme, ihre „Farbe“ ist so düster wie das Wetter.

Gedreht wurde wieder im südschwedischen Ystad, mittlerweile ein Wallfahrtsort für Wallander-Fans, denen Führungen zu den Wirkungsstätten ihres Krimihelden angeboten werden.

Branagh brachte sein Wallander den renommierten Film- und Fernsehpreis Bafta, den British Press Guild Award, eine Golden-Globe- und eine Emmy-Nominierung ein. „Das ist einerseits fantastisch, andererseits bedeutungslos“, übt sich der Mime in Understatement.

Wichtiger sei ihm, dass „Mankell die Krimihandlung mit politischen und sozialen Themen und einer Debatte über das heutige Europa verknüpft“. Dafür ist natürlich auch diesmal gesorgt.

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