Cohn-Bendit lehnt Deutsch-Französischen Medienpreis ab

epa02335600 Daniel Cohn Bendit of the Greens/EFA group, presents at a press conference 'Equo', the project of the Greens in Spain, leaded by Spanish Juan Lopez de Uralde, one of the four Greenpeace activists who were jailed in Copenhagen on December for gatecrashing during a royal gala dinner for heads of state, Tuesday 14 September 2010, at the EU parliament in Brussels. EPA/ERIC LALMAND BELGIUM OUT
Der Grünen-Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit verzichtet nach heftiger Kritik an früheren Äußerungen über Intimitäten mit Kindern.

Nach heftiger Kritik an seinen früheren Äußerungen über Intimitäten mit Kindern verzichtet der Grünen-Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit auf den Deutsch-Französischen Medienpreis. Ausschlaggebend dafür sei seine Erfahrung mit dem negativen Echo rund um die Verleihung des Theodor-Heuss-Preises gewesen, teilte der Saarländische Rundfunk (SR) am Montag mit.

Er müsse befürchten, dass er im deutschen Bundestagswahlkampf erneut zur Zielscheibe werde, zitierte der Sender aus einer Erklärung des 68-Jährigen. Der SR hatte den Preis, der unter anderem von deutschen und französischen Medien getragen wird, 1983 ins Leben gerufen.

Cohn-Bendit sollte am 4. Juli in Paris für sein konsequentes Eintreten für die europäische Integration und die Fortentwicklung der europäischen Demokratie geehrt werden. Für eine Stellungnahme war er zunächst nicht zu erreichen.

Cohn-Bendit hatte 1975 in einem Buch seine Zeit in einem anti-autoritären Kindergarten thematisiert und dabei auch Intimitäten mit Kindern beschrieben. Er selbst sowie Kinder und Eltern von damals betonten, es habe keinen Missbrauch gegeben. Bei der Verleihung des Theodor-Heuss-Preises hatte der 68-Jährige am vergangenen Wochenende seine Äußerungen als "unerträgliche Provokation" bezeichnet, die so nicht hätten "geschrieben werden dürfen".

Kommentare