Boykott bei der ROMY: ORF-Publikumsrat eingeschaltet

Boykott bei der ROMY: ORF-Publikumsrat eingeschaltet
Räte wiesen Wrabetz schon einmal zurecht

KURIER-Herausgeber Helmut Brandstätter sieht sich vom ORF mit einem Auftrittsverbot belegt. Brandstätter hätte bei der Romy-Gala am 16. April die Laudatio auf den beliebtesten Moderator der Kategorie "Information" halten sollen. Das will der ORF verhindern.

Brandstätter sollte – wie schon früher – bei der ROMY den oder die Preisträgerin in der Kategorie beliebtester Moderator/ Moderatorin Information präsentieren. Bei dieser Gelegenheit habe er auf das hohe Gut glaubwürdiger Information und journalistischer Qualität in politisch bewegten Zeiten hinweisen wollen, schrieb Brandstätter an den Publikumsrat. Schon im vergangenen Jahr war ein Auftrittsverbot für Brandstätter im ORF Thema im Publikumsrat.

Schon einmal Kritik der ORF-Räte

ORF-General Alexander Wrabetz hatte damals die Nichteinladung Brandstätters zu einer TV-Diskussion nach der Wien-Wahl mit dessen Auftritten bei "Talk im Hangar-7" bei Servus TV begründet. Brandstätter deshalb nicht einzuladen gehe gar nicht, kritisierten Publikumsräte damals.

"Der Boykott meiner Person stellt sich inzwischen anders dar", schrieb der Herausgeber nun in einem von der APA publik gemachten Mail an die Vertreter des ORF-Gremiums. Der Sender wolle seinen Auftritt bei der ROMY verhindern.

"Wachsendes Unbehagen"

Der Anlass: Die KURIER-Analyse "Ein Wahlkampf, der allen schadet" vom 15. März, in dem Brandstätter die Verflechtungen zwischen ORF und Politik aufzeigt. "Ich kann Ihnen nicht mein wachsendes Unbehagen darüber verhehlen, dass eine kleine Gruppe in der ORF-Führung das Unternehmen immer mehr so behandelt, als wäre er ihr Privateigentum", so Brandstätter.

Der ORF weist den Vorwurf der Zensur "auf das Schärfste" zurück.

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