Auch die Simpsons sagen "Je suis Charlie"
Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut in den USA und im ersten Zusatzartikel der Verfassung verankert. Dementsprechend groß war die Solidarität mit der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo nach dem blutigen Anschlag eines islamistischen Bruderpaares, das sich offensichtlich für Mohammed-Karikaturen rächen wollte. Auch die "Simpsons", eine der populärsten und kritischsten TV-Serien, zeigten nun ihre Anteilnahme.
Am Ende der am 11. Jänner ausgestrahlten Folge war plötzlich die kleine Maggie Simpson zu sehen, vor einem Hintergrund in den französischen Nationalfarben sitzend. Das kleine Mädchen ist im Stil der Göttin der Freiheit gezeichnet und erinnert an Delacroix' berühmtes Revolutionsgemälde "Die Freiheit führt das Volk". In der Hand hält sie eine Flagge mit der mittlerweile weltbekannten Aufschrift "Je suis Charlie". Mit dem Slogan zeigen Menschen in aller Welt Solidarität mit dem so schwer getroffenen kritischen Magazin und betonen die Wichtigkeit von Meinungs- und Redefreiheit.
Maggie aus der "Simpsons"-Familie kann zwar nicht sprechen und ihre Gedanken daher nicht in Worte fassen. Umso eindrücklicher wirkt aber ihr berührender Auftritt in Sachen Charlie Hebdo.
Auch Asterix solidarisierte sich
Ein eindeutiges Statement, das im netz vielfach Banksy zugeschrieben wurde, aber eigentlich von der Künstlerin Lucille Clerc stammt:
Die Reaktion des Briten Magnus Shaw:
David Pope, Cartoonist aus Canberra:
Der Niederländer Ruben L. Oppenheimer:
Dave Brown vom Independent hat eine eindeutige Haltung:
Der in London lebende Franzose Jean Jullien:
Der französische Karikaturist Boulet meint, dass Enten - französisch auch für Zeitungen - immer höher fliegen werden als Kugeln:
Klaus Stuttmann vom Berliner Tagesspiegel reagiert mit bitterer Ironie.
Auch der Tagesspiegel bringt Karikaturen auf Seite 1:
Viele Zeitungen räumen für "Je suis Charlie" ihre Titelseiten leer.
Jeden Tag ein Mohammed?
Ein Amateur-Karikaturist fiel mit dem Vorhaben auf, als Reaktion auf das furchtbare Attentat an jedem der verbleibenden 347 Tage des Jahres 2015 eine Zeichnung des Propheten Mohammed anzufertigen. Als erstes zeichnete er ein Bild des Religionsgründers ohne bestimmte Emotion oder komische Verfremdung. "Ich würde Mohammed gerne in faden Alltagssituationen sehen, und nicht als jemanden, der alles in die Luft jagt", kommentierte ein Reddit-User das Ansinnen des unbekannten Künstlers.
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