ARD führt Frauenquote für "Tatort"-Regie ein

Inszenierte bereits drei ORF-Tatorte: Sabine Derflinger. Die deutsche ARD will nun eine fixe Quote einführen.
Jede fünfte fiktionale ARD-Produktion soll von einer Regisseurin inszeniert werden, weil: "Guter Wille reicht nicht"

Regisseurinnen nach vor: Die ARD-Sender wollen die Regiestühle etwa beim "Tatort", dem "Polizeiruf 110" oder beim Mittwochsfilm gezielter mit Frauen besetzen. Das erste Ziel: In drei Jahren soll bei jeder fünften fiktionalen Produktion eine Frau die Regie führen, sagte Programmdirektor Volker Herres am Mittwoch nach einer ARD-Intendantentagung in Stuttgart.

Die Erfahrung zeige: Mit gutem Willen allein lasse sich der Anteil weiblicher Regiebesetzungen offenbar nicht ausbauen. Das Ziel von 20 Prozent sei aber nur "ein erster Schritt" - eigentlich wolle man natürlich mehr. Die Quote wolle man mit den Produzenten gemeinsam erreichen, sagte Herres weiter. Die ARD-Sender hätten bereits begonnen, Serienproduktionen gezielt mit Regisseurinnen zu besetzen. Für die Erstling-Debütfilme sei ein Frau-Mann-Verhältnis in der Regie von 50:50 fast schon erreicht, hieß es.

Chronisch unterrepräsentiert

Wie hoch der Anteil an Regisseurinnen bei den fiktionalen Produktionen aktuell ist, ließ Herres offen. Er sei aber "sehr gering". Frauen seien "chronisch" unterrepräsentiert.

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