Peter Kropsch Medienmanager des Jahres 2014

APA-Geschäftsführer Peter Kropsch wurde vom Branchenmagazin Der Österreichische Journalist zum Medienmanager des Jahres 2014
Für die Jury sichert Kropsch "durch planmäßige Diversifizierung das journalistische Kerngeschäft der APA".

APA-Geschäftsführer Peter Kropsch (49) wurde vom Branchenmagazin Der Österreichische Journalist zum Medienmanager des Jahres 2014 gewählt. Dies teilte die Zeitschrift am Montag in einer Aussendung mit. "Kropsch sichert durch planmäßige Diversifizierung des Unternehmens das journalistisches Kerngeschäft der APA", hieß es in der Jury-Begründung.

Dieses sei "seit jeher Multiplattform-tauglich und somit ein wesentliches Instrument, um den Paradigmenwechsel der österreichischen Zeitungen zwischen Print, Online und Mobile journalistisch, technisch und innovativ zu unterstützen". Kropsch selbst erklärte in einem Interview mit dem aktuellen Journalist, dass es neben der Produktion eines unabhängigen Basisdienstes für die APA vor allem darum gehe, "Nutzen für die Eigentümer zu stiften und sie in ihren Geschäften bestmöglich zu unterstützen".

Um notwendiges Wachstum voranzutreiben, habe die Austria Presse Agentur zuletzt neue Geschäftsfelder in der Schweiz und in Deutschland erschlossen. In Deutschland arbeitet man etwa gemeinsam mit der Nachrichtenagentur dpa an der Entwicklung von Tageszeitungs-Apps. Das Nachrichtengeschäft selbst werde laut Kropsch weiter ein österreichisches sein.

"Die APA bleibt im Kerngeschäft eine klassische nationale Agentur. In anderen Geschäftsfeldern, insbesondere der Informationstechnologie, gilt diese nationale Grenze für die APA nicht. Allein in Österreich könnten wir das Wachstum nicht erzielen, das wir brauchen. Auch bei den noch nationalen Geschäftsfeldern OTS und DeFacto werden wir sehen, wohin sie sich in Zukunft entwickeln."

Die APA befindet sich im Eigentum der österreichischen Tageszeitungen sowie des ORF. An der Genossenschaft nicht beteiligt ist allerdings die größte österreichische Tageszeitung, die Kronen Zeitung. Kropsch hätte diese freilich gerne an Bord, wie er dem "Journalist" erklärte. "Die APA könnte für die 'Kronen Zeitung' einen ausgezeichneten Dienst liefern. Es ist die Aufgabe jedes APA-Geschäftsführers und auch jedes APA-Chefredakteurs, die 'Kronen Zeitung' davon zu überzeugen", so Kropsch. Die Krone hätte jedenfalls einen "gewaltigen Vorteil, wenn sie den Basisdienst für ihr Printprodukt abonnieren würde".

Umsatz

2013 steigerte die APA ihren Umsatz um 7,7 Prozent auf 71,5 Millionen Euro und erzielte ein positives Jahresergebnis von 2,2 Millionen Euro, für 2014 sind die Erwartungen offenbar etwas zurückhaltender. "Es kann sein, dass wir heuer gar nicht wachsen. Die APA hat im Geschäftsfeld Informationstechnologie und auch in der akquirierten Gentics sehr viele Projektgeschäfte, aber in Jahren angespannter Wirtschaftslage werden Projekte gern geschoben. Das ist heuer der Fall. Deshalb gehe ich davon aus, dass wir das laufende Jahr bei Null oder sogar mit einem leichten Umsatzrückgang abschließen werden", sagte Kropsch.

Auf die Journalist-Frage, ob nach Einsparungen in den vergangenen Jahre in der Redaktion weitere Kostensenkungen anstünden, meinte Kropsch: "Sparen ist ein Zeichen der Zeit, man muss jederzeit genauestens auf die Kosten schauen. Im Jahr 2012 gab es eine Tarifreform, und diese hat die Ertragskraft der APA um eine runde Million geschmälert. Wir haben damals mit dem Vorstand ein Vierjahresprogramm vereinbart, so dass wir im Sinne der Aufrechterhaltung eines vollständigen Nachrichtendienstes keine radikalen Einschnitte machen mussten. In den Redaktionen haben wir jedes Jahr etwas weniger Verlust gemacht, um Ende 2015 die Nulllinie zu erreichen. Der Prozess ging auch mit der Reduktion des Personalstandes einher, wobei wir versuchten, möglichst vorsichtig vorzugehen. Dabei ist auch zu erwähnen, dass wir in den Jahren 2009 bis 2012 rund 70 freie Mitarbeiter angestellt haben."

Derzeit sei die APA gerade dabei, ihre Mittelfriststrategie bis 2018 zu planen. Die APA müsse sich in Zeiten des digitalen Umbruchs "so wie alle Medien heftig bemühen", betonte Kropsch. "Unsere Mittelfriststrategie haben wir mit dem Titel 'Rudern statt Segeln" überschrieben." Ziel sei es, den "Member-Value" für jedes einzelne Mitglied der APA-Genossenschaft zu steigern. "Das hat viel mehr Aspekte als nur den wirtschaftlichen Erfolg. Dabei wollen wir immer Gewinne schreiben und Dividenden auszahlen, das stellt sicher, dass wir wirtschaftlich handeln. In der APA gilt nach wie vor der Leitsatz 'Unabhängigkeit in der Berichterstattung durch wirtschaftlichen Erfolg'."

Bisherigen Gewinner

Der Medienmanager des Jahres wird seit nunmehr über zehn Jahren vom Österreichischen Journalist gewählt. Bisherige Medienmanager waren Horst Pirker (Styria), Harald Knabl (NÖN), Eva Dichand (Heute), Oliver Voigt (News-Gruppe), Wolfgang Vyslozil (APA), Reinhold Gmeinbauer (Die Presse), Gerlinde Hinterleitner (derstandard.at), Rudolf A. Cuturi (Oberösterreichische Nachrichten) und Markus Breitenecker (Puls 4).

Peter Kropsch wurde am 26. Juni 1965 in Wels (OÖ.) geboren. Seine Karriere in der APA startete er 1996 in der Abteilung Marketing und Verkauf, zwei Jahre später wurde er bereits Bereichsleiter Business Information und zeichnete für die Geschäftsbereiche Finanzdienste, Datenbanken und Profildienste, OTS sowie Multimedia verantwortlich. 2000 wurde Kropsch zum Mitglied der Konzern-Geschäftsführung, 2005 zum stellvertretenden Geschäftsführer, 2006 unter CEO Wolfgang Vyslozil schließlich zum Geschäftsführer der APA ernannt. Von 2012 bis 2014 war Kropsch auch Präsident der European Alliance of News Agencies.

Kommentare