Absolute Mehrheit in der ORF-Technik

In der ORF-Technik, mit 1179 Wahlberechtigten größter Teilbereich des Öffentlich-Rechtlichen, gingen am Dienstag Betriebsratswahlen über die Bühne. Sie brachten der Liste Miteinander mit acht von 14 Mandaten die absolute Mehrheit. Das schaffte die Wahlplattform des amtierenden Technik-Betriebsratschefs Gerhard Berti erstmals. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,45 Prozent.

Der Sozialdemokrat geht damit auch gestärkt im Februar in die Wahlen zum ORF-Zentralbtriebsrat, dessen stv. Vorsitzender Berti derzeit ist. Der Zentralbetriebsrat legt u. a. fest, wer als einer vorn fünf Arbeitnehmer-Vertretern in den Stiftungsrat entsandt wird. Zu diesen gehörte auch bisher Berti. Der Stiftungsrat kürt im Sommer 2016 den ORF-Generaldirektor sowie die Direktoren und Landesdirektoren.

Spekulationen

Durch den klaren Sieg Bertis muss der SPÖ-"Freundeskreis" im ORF-Stiftungsrat, der zuletzt wegen des Landeshauptmann-Verlusts der SPÖ in der Steiermark dezimiert wurde, mit keiner weiteren Schwächung rechnen. Der von der SPÖ favorisierte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz kann damit derzeit mit einer knappen Mehrheit für seine Wiederbestellung im August 2016 rechnen.

Bei einer SPÖ-ÖVP-Einigung könnte der von der Volkspartei unterstützte ORF-Finanzdirektor Richard Grasl im Gegenzug zusätzliche Kompetenzen erhalten, wird spekuliert. Dass Grasl mit der neuen Geschäftsführungsperiode ab 2017 bei einer Unterstützung von Wrabetz durch die ÖVP auch die gewichtige, von Reinhard Scolik geführte Abteilung Personal dazu bekommt, gilt aber als unwahrscheinlich. 2011 hatte Grasl zur Kaufmännischen Direktion auch die Verantwortung über die Programmwirtschaft und damit das Fernsehbudget erhalten.

Das BR-Wahlergebnis im Detail: Liste Miteinander (8 Mandate), Technik-Team (2), Funkhaus (1), Der Schirm (2), Wie wir (1).