Athen erfüllt seine Auflagen für neue Hilfsgelder
Die Euro-Staaten haben am Freitag grünes Licht gegeben für die Auszahlung der nächsten Hilfstranche an Griechenland: 2,5 Milliarden werden kommende Woche überwiesen, 0,5 im Oktober. Dazu kommen Gewinne, die die nationalen Zentralbanken mit griechischen Anleihen gemacht haben: 1,5 Milliarden jetzt, 0,5 Milliarden im Oktober.
Erst am Donnerstag hat das Parlament in Athen die letzte von 22 Auflagen erfüllt: 4200 Beamte wurden in eine „Mobilitätsreserve“ überführt – binnen acht Monaten werden sie entweder innerhalb der Verwaltung versetzt oder entlassen. Bis Jahresende soll dies insgesamt 25.000 Beamte treffen.
Laut aktueller Prognose der Kommission könnte Athen schon heuer ein Budget-Plus erwirtschaften, spätestens 2014. Die Eurozone hat „weitere Erleichterungen“ zugesagt, sobald Griechenland ein Plus schafft.
Finanzierungslücke
Ein hochrangiger Beamter der Kommission bestätigt eine Finanzierungslücke im Hilfsprogramm: 3,8 Milliarden bis Ende 2014. Dies müsse heuer gelöst werden, da sonst der Internationale Währungsfonds aussteigt.
Es gebe mehrere Möglichkeiten, die Lücke zu schließen: „Es könnte sein, dass Griechenland nicht alle Hilfsgelder voll ausnutzt oder es schafft, 2014 wieder kurzfristige Anleihen auszugeben.“ Eine vorige Woche angedeutete Variante dürfte sich bereits erledigt haben: Von den 50 Milliarden, die Griechenland zur Rekapitalisierung von Banken erhielt, wurden bisher nur 40 gebraucht. Hier dürfte auf jeden Fall etwas übrig bleiben. Wie viel, wird aber erst nach Banken-Stresstests Anfang 2014 klar sein. Zu spät also für diese Finanzierungslücke – aber immerhin eine Reserve für eine (mögliche) nächste.
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