Asamer-Gruppe wird bis Jahresende umgebaut
Der oberösterreichische Baustoff-Konzern Asamer Holding AG (5300 Mitarbeiter, 452 Millionen Euro Umsatz) macht schwere Zeiten durch. Bis zum Jahresende stunden die Banken, darunter die Raiffeisenlandesbank OÖ, Sparkasse ÖO, Oberbank und UniCredit, dem Familienunternehmen mit Sitz in Ohlsdorf die Zinsen und Rückzahlungen. Denn: Die Firmengruppe um die Brüder Manfred, Kurt und Andreas Asamer steckt in einer heiklen Restrukturierung.
Bürgerkrieg in Libyen
Ende des Vorjahres waren die Banken nervös geworden. Der Betrieb schrieb rund 70 Millionen Euro Verlust. Vor allem der Bürgerkrieg in Libyen hat ein tiefes Loch in die Bilanz gerissen. Seit 2008 unterhält Asamer drei Zementwerke in Benghazi und in Dernah und beschäftigt vor Ort rund 2400 Mitarbeiter. Fast zwei Jahre war die Zement-Produktion ausgefallen. Mittlerweile ist sie wieder angelaufen.
Seit Anfang Dezember 2012 sitzt der deutsche Restrukturierungsexperte Jörn Trierweiler im Asamer-Vorstand und baut die Gruppe um. „Welche Unternehmensteile behalten werden und von welchen man sich trennt, wird jetzt geprüft“, sagt ein Firmensprecher zum KURIER. Bis November sollen die Entscheidungen fallen. So gibt es Überlegungen, das Südosteuropa-Geschäft in einen eigenen Firmenkomplex auszulagern, den Andreas Asamer leiten soll – unter Hereinnahme lokaler Partner. Asamer ist u. a. in Kroatien, Bosnien, Serbien, Rumänien und Bulgarien tätig.
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