Arbeitslosigkeit auf Fünf-Jahres-Tief
Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist dank Hochkonjunktur so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Per Ende April waren beim AMS inklusive Schulungsteilnehmern knapp 385.000 Menschen auf Jobsuche, ein Rückgang von 7,1 Prozent bzw. 29.000 Menschen gegenüber dem Vorjahresmonat. Das stärkste Minus gab es mit 16,6 Prozent in der Baubranche, gefolgt von der Industrie mit 13,5 Prozent. Betrachtet nach den Qualifikationen profitieren derzeit Personen mit maximal Pflichtschul- oder Lehrabschluss am stärksten vom Aufschwung, während die Arbeitslosigkeit bei Akademikern bei knapp 28.500 stagniert.
AMS-Chef Johannes Kopf rechnet für das Gesamtjahr mit 30.000 weniger Arbeitslosen. „Wir gehen davon aus, dass wir das ganze Jahr über kräftige Rückgänge in der Arbeitslosigkeit sehen werden“, so Kopf. Auch im Jahr 2019 sei ein Minus von 5000 bis 15.000 Personen möglich. Mit der absoluten Höhe der Arbeitslosigkeit sollte man laut Kopf noch nicht zufrieden sein, schließlich konnte erst ein kleiner Teil des Arbeitslosenanstieges der vergangenen Jahre abgebaut werden. Zum Vergleich: Im April 2008 gab es in Österreich 260.000 Arbeitslose.
Flüchtlinge
Die im Vergleich zur Inländer-Arbeitslosigkeit nur geringfügig gesunkene Ausländer-Arbeitslosigkeit erklärt sich vor allem durch die steigende Anzahl an Asylberechtigten beim AMS. Jeden Monat kommen bis zu 900 anerkannte Flüchtlinge dazu. Sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren dauere länger, meint Kopf.
Im EU-Vergleich bleibt Österreich mit einer Arbeitslosenquote nach Eurostat von 5,0 Prozent weiter auf dem zehnten Platz knapp vor Bulgarien mit 5,3 Prozent. Spitzenreiter ist Tschechien mit 2,4 Prozent, Schlusslicht Griechenland mit 20,6 Prozent. Der EU-Schnitt liegt bei 7,1 Prozent.
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